Thomaeum: Literaturkurs bringt Zeitreise auf die Theaterbühne

16 Elftklässler spielen in Andri Beyerlers Stück „The killer in me is the killer in you my love“ mit. Vor allem die innere Monologe der Figuren machen das Stück spannend.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Kempen. Vier Schulfreundinnen treffen sich nach Jahren im Café in ihrer Heimatstadt wieder, um über alte Zeiten zu reden. Schnell stellt sich heraus, dass sie echten Freunde sind, denn Antipathien aus der Jugend bestehen noch immer. Dennoch erinnern sie sich an jenen Sommer, den sie hauptsächlich im Schwimmbad verbracht haben. Der Literaturkurs des Thomaeums hat unter Leitung von Brigitte Nienhaus die Bühne in ein Schwimmbad verwandelt — zumindest kulissentechnisch.

16 Schüler der Jahrgangsstufe Elf erzählen mit Andri Beyerlers Stück „The killer in me is the killer in you my love“ eine Geschichte, die vor allem durch innere Monologe besticht. Das sorgt, entgegen jeder Vermutung, für Abwechslung, Komik und eine erfrischende Art des Spielens. Das Besondere: Die Szenen werden weniger durch Interaktion und Dialoge dargestellt. Die Figuren erzählen im inneren Monolog das Geschehen. Durch die verschiedenen Blickwinkel der Akteure kommt es zu unterschiedlichen Interpretationen der Szenen. Die sich wiederholenden Texte sind jedoch nicht langweilig, sondern spannend.

Im Mittelpunkt stehen die Jugendlichen Gerber (Oliver Fingskes) und Hanna (Johanna Angona). Sie umgeben sich im Schwimmbad hauptsächlich mit gleichgeschlechtlichen Freunden. Gerber ist mit seinem Kumpel Surbeck (Matthias Robl) und seinem kleinen Bruder Tom (Simon Paas) unterwegs. Hanna trifft sich mit Lena (Clara Ernst), Svenja (Nina Brochhagen) und Jule (Karoline Britt). Doch Schwimmen wollen die wenigsten von ihnen. Sie sind da, um zu sehen und um gesehen zu werden. Und so kommt es zwischen Gerber und Hanna zu ersten Annäherungen. Doch wird diese Sommerromanze auch dann noch halten, wenn die Freibadsaison zu Ende ist und sich die Bühne mittels Laub in einen herbstlichen Park verwandelt . . . leh