Historie in Hinsbeck Sparkasse Hinsbeck schließt ihre Türen

Hinsbeck. · Vor wenigen Tagen endete nach 99 Jahren die Geschichte einer Bankfiliale.

1857 wurden die Bankgeschäfte am Entenmarkt abgewickelt. 

Foto: Koch

99 Jahre nachdem die erste Zweigstelle der Sparkasse Geldern in Hinsbeck eröffnet hatte, endete die dortige Geschichte der Bankfilialen am 19. März. Dann wurde die Zweigstelle der Sparkasse Krefeld geschlossen. Um 13 Uhr schloss Filialleiter Hartmut Stevens die Tür ab.

„Es war eine schöne Zeit in Hinsbeck, danke! Und wir sehen uns weiter innerhalb der Sparkasse Krefeld“, so Stevens. Der lang angekündigte Schritt ist für den Nettetaler Stadtteil eine Zäsur, auch wenn die Geräte im Foyer den Kunden bis zum Ende des Mietvertrages 2022 zur Verfügung stehen. Für Beratungen können die Kunden von nun an die Hauptfiliale in Lobberich nutzen. Zusätzlich steht eine mobile Filiale auf dem Kirmesplatz an der Parkstraße stundenweise zur Verfügung.

Die Geschichte der Sparkassen-Zweigstelle in Hinsbeck begann am 16. März 1921. Hinsbeck gehörte damals noch zum Kreis Geldern, daher war die Sparkasse Geldern vor Ort. Zunächst wurde im Haus Kellen an der Neustraße, heute eine Zahnarztpraxis, eine Annahmestelle eröffnet. Diese wurde 1923 in das alte Rathaus am Markt verlegt. Zum 1. September 1926 wurde die Annahmestelle in eine Zweigstelle umgewandelt und in das Haus Germes an der Gartenstraße, heute Parkstraße, verlegt. Gerhard Germes leitetet dort von Beginn bis zur Schließung 1955 die Geschäfte.

Zum 1. September 1955 übernahm die Kreissparkasse Kempen-Krefeld (KSK) die Zweigstelle Hinsbeck, die zunächst im Haus Germes blieb. Werner Karius übernahm die Leitung der Filiale. Zwei Jahre später eröffnete die KSK ein neues Sparkassengebäude an der Alten Linde am „Entenmarkt“, heute Praxis Bückers. Im Jahr 1983 übernahm Karl Veuskens die Leitung, ihm folgte von 1987 bis 1990 Manfred Kirchholten.

Nach der kommunalen Neugliederung 1970 fusionierten die bis dahin selbstständigen Sparkassen im Stadtgebiet zu Stadtsparkassen In jeder Stadt gab es fortan nur noch eine Sparkasse. Die KSK und die etwa gleichgroße Stadt-Sparkasse Krefeld bildeten einen Sparkassen-Zweckverband; sie fusionierten 1977 zur Sparkasse Krefeld.

Die Sparkassenstiftung unterstützt Nettetaler Vereine

Im Bereich der Stadt Nettetal befanden sich 1970 die Sparkasse Lobberich und die Sparkasse Kaldenkirchen. Durch die Neugliederung kamen sie in die Trägerschaft der Stadt, noch im gleichen Jahr fusionierten sie zur Stadtsparkasse Nettetal. Daneben befanden sich aber auf Nettetaler Gebiet in Breyell, Hinsbeck, Leuth und Schaag noch Zweigstellen der KSK. Erst 1990 wurde dafür eine Übereinkunft erzielt: Die Stadtsparkasse Nettetal wurde mit den vier Zweigstellen der Sparkasse Krefeld zusammengelegt. Die Zweigstellen in den kleineren Stadtteilen wie Hinsbeck blieben bestehen. Zwischen 1990 und 2002 schlossen sich die Sparkassen des Kreises Viersen aus Willich (1990), Tönisvorst (1992), Nettetal (1997) und Viersen (2002) der Stadtsparkasse Krefeld an. Zum 1. Januar 2007 wurde die Sparkasse Geldern in den Zweckverband der Sparkasse Krefeld aufgenommen. In Nettetal wurde mit der Fusionierung als Ausgleich die Sparkassenstiftung Nettetal gegründet, die bis heute Nettetaler Vereine und Einrichtungen bei Anschaffungen und Projekten finanziell unterstützt.

Die Zweigstelle Hinsbeck zog 1992 in das bei der Umgestaltung des Marktes neu errichtete Gebäude vor der katholischen Kirche. Der letzte Filialleiter war Hartmut Stevens. Er war schloss auch die Tür ab.

(heko)