Ein sicherer Nistplatz für Nettetaler Eisvögel
Lobbericher Schüler haben mit Erde, Kalk und Holz gebaut.
Lobberich. „Bisher habe ich den Eisvogel nur im Fernsehen gesehen“, gestand Philipp (15). Künftig wird er öfter das Naturerlebnisgebiet Oberonnert besuchen und schauen, ob der neue Eisvogel-Nistplatz in der Nähe der Stauanlage Gartz-Mühle angenommen wird. Spätestens im April 2012 müsste die große helle Scheibe bewohnt sein.
13 Schüler der Hauptschule Lobberich bauten in den vergangenen Wochen nachmittags aus Erde, Kalk und Holz am „Bach Nr. 5.10“ in der Nähe der Stauanlage Gartz-Mühle einen Eisvogel-Nistplatz. Spaziergängern fällt nur ein großer grüner Iglu-artiger Hügel am Bachrand auf.
Mit Grasplatten haben die Schüler den Hügel gepflanzt, so dass er sich der Natur anpasst. Zum glasklaren Bach hin ist die große Steilfläche in der die Eisvögel nisten können.
Marcel und Maurice versprachen, künftig täglich auf dem Schulweg dort vorbei zu fahren und den Hügel zu beobachten. „Wir haben jetzt schon immer auf dem Schulweg hingeschaut, ob jemand etwas zerstört hat. Aber diese Nisthilfe ist sehr gut getarnt“, bemerkte Marcel.
Unter Anleitung ihre Lehrers Stefan Röhrs beschäftigen sich die Schüler aus den drei neunten Schulklassen im Rahmen eines Wahlpflichtkurses mit dem Thema „Vom Regenwasser zum Trinkwasser und vom Abwasser zum Trinkwasser.“
Stadt und Netteverband haben das Projekt unterstützt. Während die Stadt einen geeigneten Bauplatz für den Eisvogel-Nistplatz am schulnahen Bach zur Verfügung stellte, organisierte der Netteverband Arbeitsmaterialien. „Dazu gehörte auch Kaninchendraht, mit dem der Nistplatz von unten her gegen Nager und Nesträuber geschützt worden ist“, erklärte Lehrer Stefan Röhrs.
Dass der Bach keinen Namen sondern nur die „Nr. 5.10“ trägt wunderte Bürgermeister Christian Wagner. „Er könnte Eisvogel-Bach heißen, wenn dieser den Nistplatz annimmt.“