Ausbildung für junge Menschen in Viersen Großes Interesse an Ausbildungsberufen

Viersen · Mit rund 1000 Schülern verbuchte die Check-In Berufswelt im Berufskolleg Viersen einen Besucherrekord. Die IHK stellt bei Jugendlichen ein starkes Interesse an Ausbildung statt Studium fest.

In Kooperation mit der Rheinischen Post holte Check In Berufswelt 52 Betriebe zu einer Ausbildungsmesse in das Berufskolleg Viersen. Das Interesse der Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen war groß.

Foto: Check In Berufswelt

Im größten Berufskolleg des Kreises Viersen, im Berufskolleg Viersen in Dülken, lockte zum zweiten Mal die Check In-Berufswelt junge Menschen an. Eingeladen waren alle weiterführenden Schulen, gemeint waren die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen neun bis 13. Die Berufsinfomesse wird bereits im 15. Jahr organisiert, in Viersen selbst wurde sie jetzt zum zweiten Mal angeboten. Und überzeugend genutzt: Mit über 1000 Besuchern - elektronisch registriert - sind die Veranstalter überaus zufrieden. Und auch bei den Anbietern meldete man ausverkauft. 52 Anbieter haben ihre Stände aufgebaut, für mehr war kein Platz mehr, so Thomas Feldges vom Organisationsbüro Check In Berufswelt.

Gemeinsam mit 17 Partnern, darunter der Kreis Viersen, die WFG Kreis Viersen, die Kreishandwerkerschaft Niederrhein oder die Agentur für Arbeit veranstaltet die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein diese Ausbildungsmesse an fünf Standorten: Außer Viersen noch in Mönchengladbach, Neuss, Kempen und Krefeld. So beteiligen sich insgesamt mehr als 288 Unternehmen, Firmengruppen und Institutionen mit mehr als 300 Ausbildungsbetrieben an Check In. Insgesamt bieten alle Teilnehmer mehr als 500 freie Ausbildungsplätze ab August 2024 an. Daniela Perner, IHK-Geschäftsführerin, ist stolz auf dieses „große Format“. In den 15 Jahren, in denen Check In angeboten wird, habe sich der Ausbildungsmarkt ständig gewandelt. War es anfangs ein Ausbildermarkt, auf dem für einen Ausbildungsplatz mindestens drei Bewerber kamen, könne man heute eine umgekehrte Situation feststellen. Die Schulabgänger können auswählen. Das Platz-Bewerber-Verhältnis liege heute bei 1:1 - wobei etliche Betriebe keine Azubis mehr fänden.

Daniela Perner stellt heute fest, dass viele Schüler eine betriebliche Ausbildung vermehrt wieder als einen guten Einstieg ins Berufsleben begreifen. Das Interesse, unbedingt ein Studium aufzunehmen, sei deutlich zurückgegangen. Die Schüler, darunter jeweils knapp 80 Teilnehmer der Anne-Frank-Gesamtschule und der Johannes-Kepler-Realschule, konnten sich im Berufskolleg über rund 60 verschiedene Berufe informieren. Die ersten Plätze bei den gefragtesten Berufen belegen nach der IHK-Statistik immer noch Bürokaufmann/-frau, Informatiker und Groß- sowie Außenhandel, je nach Standort auch Chemikanten und Verkäufer. Im gesamten Kammerbezirk lagen Ende März bereits 800 Ausbildungsverträge vor. Nach allen fünf Check In-Messen, die sich bis zum 22. Mai hinziehen, wollen die Veranstalter die 4000 erreicht haben. Die Besucher konnten sich vom Angebot erschlagen fühlen. Schon auf dem Schulhof warb ein Showtruck der Bundeswehr für eine Laufbahn beim Militär. Über den Bildschirm flimmert eine Übung von Feldjägern beim Häuserkampf. Drinnen im Kolleg geht es friedlicher zu. Beim Stand der Handwerkskammer schneidet ein Friseur Besuchern die Haare. An den Ständen wird oft viel Süßes angeboten. Bei Mars wird über den Beruf des Lebensmitteltechnikers informiert. Aus Venlo war die Erzeugergruppe Weyers mit einem Stand in Viersen vertreten. Global Player wie Siemens oder Canon werben ebenso um Interesse wie kleinere Unternehmen. Der Fachkräftemangel lässt auch solche Unternehmen neue Wege gehen. 16 Anbieter präsentieren ihre Angebot zum ersten Mal.

Einen eigenen Schwerpunkt bildet der Bereich Pflege und Krankenhaus. Zwölf namhafte Anbieter aus diesem Bereich nehmen in Viersen teil. Dazu zählen das AKH, Haus Bodelschwingh, das hpz, die Lebenshilfe, das Seniorenzentrum der evangelischen Kirche Viersen, die Caritas oder der ASB. Es gibt aber auch ganz andere Berufsfelder: Mostron will für elektrotechnische Jobs interessieren, die Steuerberatungskammer wirbt für Zahlenberufe. Auch die AOK, das Bethanien Kinderdorf, die Autobahn GmbH oder die Sparkasse Krefeld suchen das Interesse der jungen Besucher für ihre Ausbildungsangebote.