Das Bohren hat ein Ende
Die Löcher können wieder gefüllt werden. Auch am letzten Tag haben sich laut Stadt keine Hinweise auf Gefahren ergeben.
Viersen. Viersen kann offenbar endgültig aufatmen. Nach Auswertung aller Sondierungen steht fest: An keinem der drei Verdachtspunkte auf dem Festhallenvorplatz und in der Heimbachstraße gibt es Hinweise auf im Boden verborgene Blindgänger. Das gab die Stadtverwaltung am Mittwoch bekannt.
Fachleute des Kampfmittelräumdienstes bei der Bezirksregierung Düsseldorf hatten am Montag und Dienstag drei Flächen in der Viersener Innenstadt untersucht. Dazu wurden mehrere sieben Meter tiefe Löcher gebohrt, in die Sonden abgelassen wurden. Diese Sonden sprechen auf Metallteile an — Hinweise auf möglicherweise gefährliche Weltkriegsreste fanden diese nicht.
Nachdem die Fachunternehmen die Bohrstellen geräumt haben, werden Mitarbeiter des städtischen Bauhofs nun die Bohrlöcher mit sogenanntem Flüssigboden auffüllen. Je nach Fortschritt der Arbeiten werden zunächst der Hermann-Hülser-Platz und anschließend die teilweise gesperrte Heimbachstraße wieder freigegeben, heißt es von der Verwaltung.
Der bei der Stadt eingerichtete „Stab für außergewöhnliche Einsatzlagen“, der während der gesamten Dauer der Erkundungsarbeiten im Hintergrund bereitstand, beendet seine Arbeit. Im Vorfeld der Untersuchungen hatte die Stadt nach eigenen Angaben „umfangreiche Vorbereitungen“ für eine eventuelle Evakuierung getroffen.
Neben der Koordination der Helfer waren Notfallpläne erarbeitet und Notunterkünfte vorbereitet worden. Einige weitere Vorkehrungen: Das Parken auf der Heierstraße nahe des Caritas-Hauses war verboten, um sicherzustellen, dass Fahrzeuge der Feuerwehr und der Rettungsdienste jederzeit zum Abtransport bettlägeriger Bewohnerinnen und Bewohner vorfahren können.
Das Allgemeine Krankenhaus Viersen (AKH) hatte sich bereiterklärt, Betroffene aus dem Paulus-Stift für die Zeit einer eventuellen Evakuierung aufzunehmen. Bürgermeister Günter Thönnessen dankte den Mitarbeitern von Stadtverwaltung, Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdiensten.