Das Orpheum schlüpft ins Dschungelcamp

Premiere im Dülkener Bürgerhaus vor 500 Besuchern. Insgesamt elf Aufführungen.

Dülken. Wenn Didi Wüllenweber davon spricht, dass er eine „Organverschiebung“ habe, Martin Recker als Schuhputzer auf dem Schöppenmarkt agiert und Herr Sauerbrei als „Schleifradantriebsorgan“ missbraucht wird, dann ist Orpheumszeit. 500 Besucher bejubelten am Samstag die Premiere der Karnevalssitzung mit insgesamt elf Aufführungen im Dülkener Bürgerhaus.

Das Ensemble des Orpheums auch in diesem Jahr nicht nur mit köstlichem Klamauk, sondern auch mit großartigen Kostümen und Bühnenbildern. Und mit einem ganzen Stück Dülkener Nostalgie. So wird in der Barbierstube das Rad der Zeit zurückgedreht. Passend dazu hatte Nachtwächter Andre Schmitz das „Aat Dölker Stöckske“ geschrieben. Es dreht sich um den Schöppenmarkt und seine Marktbeschicker wie „Hans Wurst“ oder die „Dölker Bure“.

Showtime war angesagt beim Lachpaket statt Sparpaket. Da erlebte sogar die Blockflöte eine ungeahnte Renaissance. Marcus Büschges rockte als Mick Jagger den Saal, als wäre die Musik sein täglich Brot. Perfekt, urkomisch und dem Original sehr nahe kommend präsentierten sich Lutz Oellers und Klaus Heußen als Colonia-Duett.

Die musikalische Überraschung des Abends waren die russischen Frauen vom Europäischen Songfestival, die Gesangsgruppe „Buranovskiye Babushki“, die am Ende sogar Gloria tibi Dülken in den Saal schmetterte.

Besonders beeindruckend im neuen Programm ist aber das Orpheums-Dschungelcamp, das Marcus Büschges in Szene gesetzt hat. Er selbst verkörpert darin Sonja Zietlow. Die Rolle des leider verstorbenen Dirk Bach hat Matthias Sips übernommen. Didi Wüllenweber konnte als Carmen Geiss in eine Traumrolle schlüpfen, während sich Peter Hören auf die Spuren von Cindy aus Marzahn begab.

Zum Verwechseln ähnlich: Helmut Schäfer als Atze Schröder. Überzeugend dabei die Kostümvielfalt und das richtige Urwaldstyling für die Orpheumsköpfe. Da kullerten Freudentränen zu nächtlicher Stunde im Bürgerhaus.

Bleibt noch die Frage, warum Didi Wüllenweber nicht zu den anonymen Alkoholikern wollte: „Ich trinke doch nicht mit Leuten, die ich nicht kenne.“ Daraus ergibt sich denn wohl auch seine „Organverschiebung“: „Min Leber ist im A . . .“.