Energie aus südlicher Richtung
Den Anstoß für den neuen Solarpark Reimesheide in Dülken hat Landwirt Markus Brunen gegeben.
Dülken. Auf dem Gelände, auf dem noch vor wenigen Monaten der Landwirt Markus Brunen Gras für seine Milchviehfütterung anbaute, geht es nun futuristisch zu.
Auf einer Fläche von 3,7 Hektar stehen rund 1300 Fundamentstützen, die 8160 Solarmodule mit 25 Grad Neigung, in Richtung Süden ausgerichtet, tragen. Das entspricht einer Fläche von 13 248 Quadratmetern. „Also ungefähr so groß wie zwei Fußballfelder“, sagt Erik Ix, Geschäftsführer der NEW Re.
Auf der ehemaligen Kiesgrube, die seit rund 20 Jahren verfüllt ist, entstand das erste Großprojekt der NEW Re, der Solarpark Viersen Reimesheide. „Die Energiewende betrifft uns alle, besonders die Energieversorger. 2020 soll der Anteil erneuerbarer Energien 35 Prozent betragen, derzeit liegen wir hier regional bei zehn Prozent. Unser neues Projekt zeigt uns, dass wir mit Partner an der Seite innovativ regional arbeiten können“, sagt Rainer Hellekes vom Vorstand der NEW AG nun bei der offiziellen Inbetriebnahme der Anlage.
Der Solarpark selbst ging schon Ende September an den Start, in den ersten Wochen hat er bereits 40 000 Kilowattstunden Strom erzeugte. Er verfügt über eine Leistung von maximal zwei Megawatt und soll pro Jahr rund 1,8 Millionen Kilowattstunden in das Netz des regionalen Netzbetreibers NEW einspeisen.
Dadurch können rund 900 000 Kilowatt Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden. Der Park soll die Versorgung von 514 Durchschnittshaushalten ermöglicht.
Den Anstoß zu dem Ganzen gab Brunen: „Ich hatte von der generellen Suche nach Freiflächen für Photovoltaikanlagen gehört und bin auf die NEW zugegangen“, erinnert sich der Landwirt.
Gemeinsam entwickelte man das Projekt Solarpark, wobei die NEW Re die Fläche von Brunen gepachtet hat und der Landwirt Mitinvestor des Projektes ist. Er wird auch für die technische Betriebsführung zuständig sein, dass heißt unter anderem, die Anlage regelmäßig zu begehen.
Zudem stehen ihm vierbeinige Helfer zur Seite und zwar in Form von Wollschafen. „Es werden 30 bis 40 Tiere sein, die die Fläche beweiden und so die Grasfläche kurz halten“, erklärt Brunen.
Die eigentliche Bauzeit für den Solarpark belief sich auf sieben Wochen, die Planungen dauerten natürlich länger. Die Stadt Viersen erteilte die Baugenehmigung im Sommer, und am 8. August wurde mit dem Bau der Anlage begonnen.
Auf dem Gelände befinden sich neben den Modulen zwei Trafostationen und eine Netzübergabestation. Bis auf die letzten Arbeiten hinsichtlich der Begrünung ist alles abgeschlossen. Bis April 2013 sollen die fehlenden heimischen Sträucher angepflanzt sein.