Luftaufnahmen in Viersen Satzung für Abwassergebühr ist veraltet
Viersen. · Auf Basis neuerer Luftaufnahmen sollen Grundstücksdaten aktualisiert werden. In jedem Fall steigen Abgaben für Eigentümer.
Die Viersener müssen sich im kommenden Jahr auf leicht steigende Gebühren für die Schmutzwasserbeseitigung einstellen. Laut Gebührenbedarfsberechnung soll der Kubikmeterpreis von 3,39 Euro im Jahr 2019 auf 3,47 Euro in 2020 steigen. Stabil bleiben die Niederschlagsgebühren mit einem Preis von 1,41 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche. Der Rat muss der neuen Satzung noch zustimmen; die Bedarfsberechnung wird zunächst im Hauptausschuss am Montag, 2. Dezember, öffentlich beraten.
Ein Teil der Gebührenberechnung beruht auf einer Datenbasis, die elf Jahre alt ist: Bei der Berechnung der Niederschlagsgebühr spielt nämlich eine Rolle, wie viel Fläche eines Grundstücks versiegelt ist. „Die Datenbasis stammt aus der Auswertung einer Überfliegung aus dem Jahr 2008“, sagt die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche. „Diese Daten dienten als Grundlage für die Einführung der Niederschlagswassergebühr im Jahr 2009.
Der Niersverband hatte die Anfertigung der Fotos beauftragt
„Nach mehr als zehn Jahren ist es erforderlich, die Datenbasis grundlegend zu aktualisieren“, sagt Fritzsche. Dazu will die Stadtverwaltung auf Bilddaten einer Überfliegung des Stadtgebiets zugreifen: Im Februar 2018 hatte ein Flugzeug im Auftrag des Niersverbandes Fotos gemacht. „Sobald wir die Auswertung fertig haben, wird jedem Grundstückseigentümer ein Luftbild und ein Planausschnitt zugeschickt“, kündigt die Beigeordnete an. Der Eigentümer könne den Unterlagen entnehmen, mit wie vielen Quadratmetern versiegelter Fläche die Stadt rechnet. „Kommt er zu anderen Ergebnissen, kann er sich melden“, so Fritzsche. Wann genau die Grundstückseigentümer angeschrieben werden, steht noch nicht fest. Spätestens bei den Niederschlagsgebühren für das Jahr 2022 sollen aber die aktualisierten Luftbilder bei die Berechnung als Basis herangezogen werden, kündigte die Beigeordnete an.
Eigentlich hätten die Abwassergebühren in diesem Jahr deutlich stärker steigen müssen: Noch konnte das durch einen 3,9 Millionen Euro schweren Griff in die Gebührenrücklage gemildert werden.