Jahrelange Arbeit zerstört
Es ist ein Phantom, das mit jedem neuen Verkehrsminister im Land NRW oder im Bund mit steter Regelmäßigkeit wieder auftaucht: die Diskussion um die Streckenführung des Eisernen Rheins. Ärgerlich für die Menschen am Niederrhein ist jedoch die Gleichgültigkeit manch eines redseligen Polit-Experten, der einfach irgendetwas plappert, ohne zu ahnen, welchen immensen Schaden er damit bei der Bevölkerung vor Ort anrichtet.
Über Jahre haben sich alle Parteien und die Verwaltung bemüht, mit großer Transparenz und Offenheit über die Aus- und Umbaupläne der Bahnstrecken rund um Viersen zu informieren. Uwe Schummer, der als Bundestagsabgeordneter in Berlin auch in diesem Punkt intensiv für die Belange der Anwohner kämpft, hat bei zahlreichen Veranstaltungen sowie in vielen Wohnzimmern in Dülken gesessen und um Vertrauen geworben.
Das Ergebnis: Der Kreis Viersen hat sich auf den zweigleisigen Ausbau der Strecke zwischen Kaldenkirchen und Dülken gefreut — bis jetzt. Diese jahrelange Arbeit hat ein Staatssekretär aus Berlin mit seinen launigen Äußerungen in Neuss zerstört. Dabei hat er noch nicht einmal durch fachliches Wissen geglänzt. Im Gegenteil. Ein Eiserner Rhein durch Deutschland nur bis zur holländischen Grenze ist sinnlos.
Egal auf welcher Strecke. Niederländer und Belgier gehören bei der Planung mit auf den Zug. Dazu gab’s kein Wort vom Mann aus Berlin. Der ist zwischenzeitlich zurück in der Hauptstadt. Am Niederrhein lässt er ratlose und verunsicherte Bewohner zurück. Transparenz und Kompetenz in der Politik ist anders.