Knochenmarkspende: Berufsschüler retten Leben
Schüler der Berufsfachschule Viersen starten eine Registrierung für mögliche Spender.
Dülken. Joyce Becker wäre gern schon zwei Jahre älter, denn dann könnte sich die 15-jährige Berufschulschülerin am 28. und 29. Januar für die Deutsche Knochenmarkspendendatei (DKMS) typisieren lassen. Eine Typisierung ist nämlich erst ab einem Alter von 17 Jahren möglich. Trotzdem steht Joyce in der ersten Reihe der Schüler, die eine Typisierungsaktion im Berufskolleg Viersen organisieren.
Joyce besucht zusammen mit 24 weiteren Schülern die Höhere Berufsfachschule Viersen mit Schwerpunkt Gesundheitswesen. Die gesamte Klasse arbeitet an einem Projekt zu dem Thema. Gemeinsam wollen sie sich für die Menschen einsetzen, die an Blutkrebs erkrankt sind und deren einzige Chance auf Heilung eine Stammzellspende ist.
Die Idee zu der Aktion hatte Klassenlehrerin Julia Kunze. „Vor zwei Jahren gab es beim Tag der offenen Tür an unserer Schule Informationen zur DKMS. Ein Kollege sprach mich darauf an, ob man das nicht wiederholen könnte, schließlich ist Gesundheit das Thema in unserem Bildungszweig“, erinnert sich Kunze.
In ihrer Klasse stieß sie damit auf Begeisterung und die Schüler entschieden sich, die anstehende Projektwoche ganz dem Thema zu widmen. Sie informierten sich ausführlich über die DKMS. So entstand die Idee, eine eigene Registrierungsaktion ins Leben zu rufen. „Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben und wenn man anderen erkrankten Menschen helfen kann, ist das eine gute Sache“, sagt Joyce.
Die Schüler teilten sich in verschiedene Gruppen auf und splitteten das umfangreiche Thema. Während sich eine Gruppe mit dem Erstellen eines entsprechenden Infostandes über die DKMS kümmerte, beschäftigte sich die nächste Gruppe mit dem gesamten organisatorischen Part der Registrierungsaktion. Eine weitere Gruppe ging das Thema Spenden an. Denn jede Typisierung kostet 50 Euro. Die Schüler wollen nun möglichst viel Geld zusammenbekommen, um die eingehenden Registrierungen auch typisieren lassen zu können. „Wir haben Firmen für Spenden angesprochen“, sagt Joyce. Außerdem besuchten die Schüler zahlreiche Einzelhändler und baten um Preise für die Tombola, die am 13. Dezember auf dem Brüggener Weihnachtsmarkt veranstaltet werden soll.
Das Projekt ist damit längst über die eigentliche Themenwoche der Schule hinausgewachsen. Auf dem Spendenkonto sind die ersten Spenden eingetroffen und Tombolapreise gibt es ebenfalls. „Das Engagement der Schüler ist enorm“, lobt Schulleiterin Gisela Werner.