Martinsmarkt wird neu belebt
Es gibt einen neuen Ausrichter, der für eine bessere Qualität sorgen möchte.
Viersen. Der traditionsreiche Viersener Martinsmarkt bekommt einen neuen Anstrich. In den vergangenen Jahren haben Ansehen und Qualität des Marktes gelitten, so Helmuth Ruth vom Werbering Viersen aktiv. Nun soll mit einem neuen Organisator, der Kultum GmbH aus Essen, einiges besser werden.
„Diese Art von Märkten sind in den zurückliegenden Jahren problematischer geworden“, so Ruth. Schon bei der Viersener Note habe man festgestellt, dass „weniger durchaus auch mehr sein kann“. Der Martinsmarkt am 9. und 10. November soll nun eine Konsolidierung erfahren.
„Wir setzen auf Klasse und nicht auf Masse“, sagt Michael Althoff von der Kultum GmbH bei der Vorstellung des Konzepts. Ein kulturelles Programm soll es auf dem Sparkassenvorplatz, in das Vereine, Schulen und andere Organisationen aus Viersen mit eingebunden werden sollen. Rund 50 Händler sollen in die Viersener City ihre Waren ausstellen vom Kunstgewerbe bis zur kreativen Geschenkidee.
Auf dem Sparkassenvorplatz soll am Samstag (9. November) um 18 Uhr die Martinslegende von den Pfadfindern aus Viersen aufgeführt werden. Kultum hat sich bereits an Vereine und Schulen gewandt, um abzuklären, wer bereit ist, mitzumachen. Ein langfristiges Ziel von Kultum sei, so Holger Röthig von Kultum „den Stadtmartinszug wieder ins Programm einzubinden“. Den gibt es nämlich seit einigen Jahren nicht mehr. Zum Markt wird es wieder einen verkaufsoffenen Sonntag geben.
Die Viersener Service-Clubs, das sind Lions, Inner Wheel, Zonta und Rotary, werden erstmals das „Viersener Clubzimmer“ auf dem Remigiusplatz in einem großen Zelt verwirklichen. An beiden Martinsmarkt-Tagen erwartet die Besucher in dem beheizten geräumigen Zelt Speisen, warme und kalte Getränke sowie eine Tombola mit attraktiven Preisen. Der Erlös aus dem Verkauf kommt der Spendenaktion „Viersener Weihnachtswunschbaum“ zugute, die dafür sorgt, dass Kinder aus bedürftigen Familien Geschenke zu Weihnachten erhalten.
Vonseiten einer interessierten Händlerin kam unterdessen Kritik. Die Süchtelnerin Andrea Weiß hatte sich anhand der Daten des Anmeldeformulars ausgerechnet, dass sie für ihren Stand eine sehr hohe Gebühr zahlen müsste: rund 217 Euro, zuzüglich 10 Euro Grundgebühren und Stromkosten in unbekannter Höhe, hat sie ausgerechnet. „Wenn ich Wollsocken anbieten würde, müsste ich sehr lange hierfür stricken“, schrieb Andrea Weiß, die ihre kleine „Krämerei“ lieber auf einem Martinsmarkt in einer anderen Stadt aufstellen will, der WZ.
Michael Althoff widerspricht der Kritik. Da sei wohl etwas falsch berechnet worden. Der Stand sei deutlich günstiger, als Andrea Weiß ausgerechnet hat, zusätzliche Stromkosten würden nicht anfallen. Bei Kultum seien bisher keine Beschwerden eingegangen. Im Gegenteil. „Wir haben viele Bewerber“, freut sich Althoff.
Zwei Stände würden kostenlos für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt. Auch zwei Schulen, die sich mit Theater- und Musikaufführungen am Programm beteiligen, erhalten einen kostenlosen Stand. „Wir haben noch einige Plätze frei“, wirbt Althoff. Noch können sich also Händler melden.