Mission Barbie und Co.
Mit vier Kindern in die Viersener Innenstadt — ein Erfahrungsbericht.
Viersen. Es ist wieder Viersener Kinder- und Jugendflohmarkt. Dieses Jahr haben sich vier meiner Kinder zur Begleitung angesagt. Imke (18) sucht was zum Anziehen. Erik (13) will sich ebenfalls nach etwas Schickem und vielleicht ein bisschen Elektronik umsehen.
Kerstin (11) kann eigentlich alles gebrauchen, am liebsten das, was Imke auch haben möchte. Und Zoe (8) ist voll im Barbie-Fieber: Es fehlen Möbel, Kleidung, ein kleiner Junge, am besten auch einer für den kleinen Jan-Fiete.
Sonntagmorgen, 5.30 Uhr, die Mission Wahnsinn beginnt. Seit ich 1990 das erste Mal den Trödel besuchte, an dem nur Minderjährige verkaufen dürfen, hat sich etwas verändert: Früher war der Flohmarkt größer — und besser besucht.
Heute kommen wir ungehindert bis zum Schultheißenhof und bekommen auf Anhieb einen Parkplatz. Früher undenkbar um kurz vor 6 Uhr. Jetzt ist der Remigiusplatz noch fast leer.
Gleich an den ersten Ständen schlagen die Kinder zu. Bücher, die kann man immer gebrauchen. Schuhe für Zoe — die standen nun eigentlich nicht auf der Liste, sind aber ein Schnäppchen. Jacken für Kerstin, eine Bluse für Imke, Schals für uns weibliche Wesen.
Nur Erik steht noch etwas verloren daneben. Um es vorweg zu nehmen: Es wird nicht sein Tag. Zumindest ein schönes Polohemd wird er am Ende aber doch haben.
Am glücklichsten ist Zoe: Der Flohmarkt ist ein Barbie-Paradies. Allerdings sind die Preisvorstellungen der jungen Händler sehr unterschiedlich. Pia (13) liegt, eingemummelt in eine Decke, in einem Stuhl hinter ihrem Stand. „In meine Barbie-Kiste kannst Du auch mal schauen“, bietet sie an. Prompt findet Zoe einen kleinen Jungen aus Plastik und etliche Anziehsachen für einen Euro insgesamt. Pia strahlt.
In schnellem Takt wandern die Einkäufe in unsere Rucksäcke und den Einkaufstrolley — die beste Erfindung, seit es Flohmärkte gibt. Um 8 Uhr müssen wir schon zum ersten Mal zum Auto, weil wir aussehen wie die Packesel.
Als es um kurz vor 10 Uhr zu regnen beginnt, sind wir schon so gut wie fertig. Aber weil Regen in den vergangenen Jahren praktisch schon zum Standard gehörte, bleiben wir noch bis 11 Uhr, bevor wir uns durchnässt aber glücklich auf den Heimweg machen.