Rauchrohr löst Kaminbrand aus
In Elmpt entzündete sich festsitzender Ruß. Das Feuer war schnell gelöscht.
Niederkrüchten. Als der Piepser am Montag um 21.30 Uhr die Elmpter Feuerwehrleute ruft, ist es für sie schon der dritte Einsatz an diesem Tag. Morgens war auf der Dilborner Straße, kurz hinter dem Ortsausgang Overhetfeld in Richtung Brüggen, ein Auto in Brand geraten. Die Wehrleute konnten die Flammen rasch ersticken. Später galt es, eine gut zwei Kilometer lange Ölspur im Bereich Overhetfelder Straße, Goethestraße und An der Beek zu beseitigen.
Dann abends die dritte Alarmierung: Kaminbrand an der Rubensstraße, hießt es. Die 22 Feuerwehrleute nehmen mit ihren Fahrzeugen die gesamte kleine Anliegerstraße ein. Schnell ist klar, dass das Gebäude nicht in Mitleidenschaft gezogen worden ist und dass die Flammen nicht unter die Dachhaut gekrochen sind.
Gregor Gatzen, der in solchen Fällen als Bezirksschornsteinfeger immer an den Ort des Geschehens gerufen wird, erklärt die Art des Brandes. Der war nämlich gar nicht im Kamin, sondern im Rauchrohr. Das ist das Metall-Rohr, das den Kaminofen mit dem gemauerten Schornstein verbindet. „In seinem solchen Rauchrohr lagert sich Ruß ab“, erklärt Gatzen.
Ruß ist Kohlenstoff — und damit leicht entzündlich. Wenn nun eine Flamme aus dem Ofen in das Rohr schlägt, kann sich dieser Ruß entzünden. „Und dann wird das Rauchrohr sehr schnell sehr heiß“, sagt der Schornsteinfeger. „Man kann häufig sogar rotglühende Rohre beobachten.“ Dabei entstehen Temperaturen von bis zu 1000 Grad Celsius. Und genau wie bei einem Brand im Kamin kann die Hitze Tapeten oder Vorhänge in der Nähe entzünden.
Für Bezirksschornsteinfeger Gatzen legen etliche Hausbesitzer zu wenig Wert auf die Wartung ihrer Kaminöfen. Bei einer Heizungsanlage sei den meisten die Gefahr, die davon ausgehe, bewusst. Deshalb sorge man dort für eine regelmäßige Wartung, sagt Gatzen. Dass ein Kaminofen einen Brand auslösen könne, erfahre hingegen zu wenig Beachtung.
In Elmpt haben die Hausbewohner am Montagabend großes Glück gehabt. Es ist nichts passiert, sie konnten mit einiger Verzögerung beruhigt ins Bett gehen.
Gatzen warnt eindringlich vor eigenen Löschversuchen, falls ein Kaminofen oder ein Kamin in Brand gerät. Der Versuch, einen solchen Brand mit Wasser zu löschen, könne verheerende Folgen haben. Aufgrund der großen Hitze verwandele sich das Wasser auf einen Schlag in Wasserdampf. Aus einem einzigen Liter Wasser entstünden dabei mehr als 1600 Liter Wasserdampf. Es komme zu einem schlagartigen Druckanstieg im Kamin, der diesen schwer beschädigt, im ungünstigsten Fall sogar explodieren lassen kann.
Wer einen Kaminbrand bemerkt, sollte — wie in diesem Fall in Elmpt geschehen — sofort die Feuerwehr rufen. Die wisse, was zu tun sei und ziehe später auch den Schornsteinfeger hinzu, der weitere Maßnahmen treffen könne.