So sehen die Pläne für LVR-Gelände aus

Die Planungen umfassen eine Gesamtfläche von fast 17 Hektar. Es sollen Wohnhäuser entstehen, aber auch ein „grünes Parkband“.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Viersen. Eines der vier ehemaligen Gartenhäuser entlang der Johannisstraße in Süchteln hat einen neuen Besitzer gefunden und es gibt schon eine Reihe von weiteren Anfragen. Hinsichtlich der Planungen für das südliche Areal vom LVR-Klinikgelände sind die ersten Veränderungen bereits eingetroffen. Wie es dort einst aussehen soll, darüber informierten Stadt, der Landschaftsverband Rheinland und die LVR-Klinik jetzt in einer gemeinsamen Veranstaltung.

Vor dem Hintergrund, dass die Klinik einen großen Teil der Gebäude und der Flächen nicht mehr benötigt, sind dort Umstrukturierungen vorgesehen. Auf dem knapp 17 Hektar großen Gelände ist geplant, ein sogenanntes „Grünes Parkband“ entstehen zu lassen, auf dem Wohnen und Arbeiten im Park realisiert werden sollen. „Wir sprechen von einer denkmalverträglichen und bestandsorientierten Entwicklung“, hebt Kristina Ohrem von der Stadtplanung hervor.

Bei dem gesamten Ensemble handelt es sich schließlich um ein Gartendenkmal mit ebenso denkmalgeschützten Gebäuden. Die vier Gebäude zwischen dem südlichen Ringweg und der Johannisstraße sollen mit Umbauten und denkmalverträglichen Anbauten durch Investoren in barrierefreie, sechs bis zwölf große Wohneinheiten umfassende Häuser verwandelt werden. Dabei ist möglich, dass die Erdgeschosse von Dienstleistern genutzt werden. „Wir denken da zum Beispiel an Rechtsanwaltspraxen oder Zentralen von Pflegediensten“, sagt Ohrem.

Für die unmittelbar an der Johannisstraße liegenden vier Gartenhäuser ist eine Einfamilienwohnnutzung angedacht, wobei zwischen den Häusern weitere Flächen der Bebauung vorbehalten sind. Um das Ensemble als solches nicht zu stören, sind schlichte Gebäude im Bauhausstil vorgesehen.

Einen weiteren Komplex stellt die Waldsiedlung „Im Sträßchen“ dar. Die mehrere Gebäude umfassende Anlage mit Blick auf die versunkene Kapelle, einschließlich der ehemaligen Direktorenvilla, soll durch die neuen Besitzer eine entsprechende Aufwertung erfahren. Die Düsseldorfer Landschaftsarchitektin Elke Lorenz stellte nochmals ihre Erkenntnisse hinsichtlich des Gartendenkmals vor. Sie empfahl, ein Parkpflegewerk zu entwickeln, angelehnt am ursprünglichen Aussehen des Parks. Alleen sollen auf diesem Weg erhalten und fortgesetzt, Waldflächen erweitert, aber an andere Stelle auch reduziert werden. „Es sind Handlungsempfehlungen, die von Investoren, Privatnutzern und der LVR-Klinik eine Umsetzung erfahren könnten“, sagt Ohrem.

Die Stadt Viersen indes zeigt großes Interesse an dem Teilstück, in dem sich derzeit noch die Gebäude der Krankenpflegeschule und Unterkünfte des medizinischen Personals befinden. Es handelt sich um das Zwischenstück Wohnbebauung — Klinik/Park. Vor dem Hintergrund, dass die LVR-Klinik bei Haus Zwölf ein neues Stationsgebäude plant, wird es zu einem Leerstand der genannten Altanlagen kommen. Ein Abriss der mehrstöckigen Gebäudekomplexe ist geplant, um einer Wohnnutzung Platz zu machen, wobei es auch zu einer Umsiedlung des Parkplatzes kommen wird.

Generell sind für das gesamte Areal spezielle Parkflächen vorgesehen. Für den Rückbau ist auch das Haus sechs, die ehemalige Forensik, vorgesehen. „Allerdings ist es hier so, dass sich im Keller wesentliche Schaltzentralen und Versorgungseinrichtungen befinden. Eine Verlagerung der Infrastruktur ist nicht wirtschaftlich“, erklärt Ohrem. Den langfristigen Rückbau im Blick könnte es hier mittelfristig zu einer Asylbewerberunterkunft kommen. Für die Bürger spielt generell der Erhalt des Grüns eine wesentliche Rolle. Ein Park in dieser Größe ist schon eine Besonderheit.