Stadt zahlt dem VTHC keinen jährlichen Zuschuss

Nach kontroverser Diskussion wurde ein entsprechender Antrag abgelehnt.

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Viersen. Einerseits muss Viersen mit Blick auf das Haushaltsloch sparen — andererseits wird immer wieder Geld benötigt, um das Sport- und Freizeitangebot in der Kreisstadt aufrecht zu erhalten. Einen wichtigen Beitrag leisten hier die Vereine. Das ist bei den politischen Vertretern aller Parteien im Stadtrat unbestritten. Doch wenn hierfür auch das kommunale Portemonnaie geöffnet werden soll, ist es mit der Gemeinsamkeit vorbei. Das wurde in der jüngsten Sitzung des Sportausschusses deutlich.

Ein Antrag des Viersener Tennis- und Hockeyclubs (VTHC) sorgte für kontroverse Diskussionen. Der Verein hatte bei der Stadt einen schriftlichen Antrag auf einen jährlichen Zuschuss eingereicht. Nach Aussage des CDU-Ratsherrn Fritz Meies handelt es sich um 5000 Euro, um die der Club für die Unterhaltung seiner Anlage bittet. „Der VTHC beantragt dies für Leistungen, die er auf seiner Anlage selbst erbringt“, so Meies, der die Ratsvertreter daran erinnerte, dass ein Betrag in der selben Höhe vor zwei Jahren auch dem ASV Süchteln bewilligt worden war. Das Geld soll beim VTHC unter anderem in Leistungen des Platzwartes und in die Finanzierung des Stroms fließen. „Was der VTHC auf seiner Anlage macht, ist absolut vorbildlich für Viersen. Ich finde, dieser Betrag steht dem Verein ebenso zu wie dem ASV“, erklärte Meies. Einen Finanzierungsvorschlag aus dem städtischen Haushalt lieferte der Christdemokrat gleich mit. Da der SC Rahser zur Sportanlage am Hohen Busch umzieht, könne man die Bezuschussung von 16 000 Euro jährlich für das Vereinsheim des SC am alten Standort doch um 5000 Euro reduzieren. Meies: „Ich weiß sowieso nicht, ob es Aufgabe der Stadt ist, ein Clubhaus zu unterstützen.“

Ganz anders argumentierte dagegen der SPD-Ratsherr Hans-Peter Jürgen: „Die Leistungen des VTHC für Viersen sind unbestritten. Aber ich denke, dass es jetzt reicht. Wenn wir hier wieder zahlen, kommt am Freitag der nächste Verein, der ebenfalls einen Zuschuss will. Es muss doch für die Clubs auch andere Möglichkeiten geben, an Geld zu kommen.“

Dass auch das finanzielle Deckungsmodell von Fritz Meies so seine Tücken haben könnte, rechnete anschließend FürVIE-Politiker Werner Jungblut vor: „Wir haben in der vergangenen Legislaturperiode vereinbart, den Sportplatz im Rahser zu schließen. Damit gibt es meiner Meinung nach auch die 16 000 Euro Zuschuss bereits heute nicht mehr. Hier soll Geld umgeschichtet werden, das im Haushalt in Wirklichkeit gar nicht mehr vorhanden ist. Außerdem haben wir viele Baustellen im Sport. Da können wir nicht an einer Stelle mal eben ein Auge zudrücken und jährlich 5000 Euro überweisen.“

Den rein wirtschaftlichen Überlegungen der Ratskollegen wollte Meies dennoch nicht folgen: „Bei allem anderen Vereinen in Viersen bezahlt die Stadt den Platzwart und das Duschwasser. Nur beim VTHC soll das anders sein? Wie soll man das den dortigen Sportlern erklären?“

Darüber können sich die Politiker jetzt Gedanken machen. Gegen die Stimmen der CDU lehnten es die anderen Parteien mit Mehrheit ab, einen städtischen Jahres-Scheck von 5000 Euro für den VTHC zu unterschreiben.