Viersen: Aufbruchstimmung in der Südstadt
Für die Große Bruchstraße haben Studenten Konzepte entwickelt.
Viersen. Schwarz auf weiß steht’s in der Einleitung einer Semesterarbeit von Studenten der Hochschule Niederrhein: "Der Zustand der Großen Bruchstraße ist bezeichnend für den Wandel in der Südstadt von Viersen. Die Wohn- und Einkaufsstraße ist auf dem absteigenden Ast."
Das soll sie nicht bleiben: Ein Semester lang haben sich die 13 Studenten gemeinsam mit ihrem Professor, Nicolas Beucker, dem Südstadtbüro und Bürgern unter dem Titel "Stadt-Raum" Gedanken darüber gemacht, wie die zentrale Straße der Südstadt attraktiver werden kann. Herausgekommen sind unterschiedliche Konzepte verschiedener Dimensionen - von einzelnen Aktionen bis hin zu einer völligen Neugestaltung der Großen Bruchstraße.
Eines der Projekte soll bereits am 8. August umgesetzt werden, verspricht Südstadtbüro-Leiter Uwe Peters: der "Fassaden-Wettbewerb" von Gesa Höltje und Dagmar Marsetz, bei dem Bürger ihre Hausfassade "durch kleine Veränderungen" für ein paar Tage im Jahr aufwerten können.
Den Einzelhandel hat Verena Pütz unter die Lupe genommen und dabei festgestellt, dass es viele Fachgeschäfte gibt. Mit diesem Pfund könnte die Südstadt wuchern. Die Studentin hat einheitliche Schilder für die Geschäfte entworfen. Einen goldenen Rahmen und die Aufschrift "Qualität & Kompetenz" bekommen die Schilder der Fachhändler.
Ganz anders das Konzept von Tatjana Chalykh, Funda Bakir und Melanie Nelskamp. Sie haben sich mit der Oberfläche der Straße beschäftigt und schlagen vor, eines der Muster von den Fassaden der angrenzenden Häuser auf den Straßenbelag zu übertragen. Die Pflastersteine sollen zwei Farben haben: weiß und dunkelgrau.
Das aufwändigste Konzept präsentieren Thomas Walter, Joshua Paulussen und Didier Gehlen. Demnach soll die Große Bruchstraße zu einem einzigen Raum zusammengefasst werden, unter anderem mit verschiedenen kleinen Plätzen.
In vielen Köpfen ist die "Große Bruchstraße" offensichtlich schon zur "Großen Aufbruchstraße" geworden. Und wie sieht’s mit der Umsetzung aus? Uwe Peters setzt auf das Förderprogramm "Soziale Stadt", in das die Südstadt aufgenommen wurde. Dazu haben Verwaltung, Politik und Südstadtbüro in Zusammenarbeit mit den Bürgern ein Handlungskonzept erarbeitet, das weiterentwickelt werden soll, so dass Konzepte wie sie etwa die Studenten vorgestellt haben, integriert werden können. "Außerdem ist es wichtig, Pläne in der Schublade zu haben, um bei weiteren Förderprogrammen auf sie zugreifen zu können."