Viersen: Nördliche Innenstadt als Vorbild
Eine Delegation aus Limburg an der Lahn war zu Besuch in Viersen. Rathausmarkt-Manager Winfried Tackenberg führte die Hessen herum.
Viersen. Die nördliche Innenstadt Viersens hat sich vom Problemfall zum Erfolgsmodell entwickelt. Winfried Tackenberg, Inhaber des Kaiser-Ecks und Manager des Rathausmarktes, stellte gestern einer Delegation aus Limburg/Lahn die positiven Veränderungen vor. Gleichzeitig die südliche Innenstadt, die noch auf Verbesserungen wartet.
"Uns geht es wie Ihnen: Man darf nicht nur klagen, sondern muss sich bemühen, stark zu sein." Limburgs Bürgermeister Martin Richard brachte es im Stadthaus auf den Punkt. Der Technische Beigeordneter Gerd Zenses wies auf Projekte in den Nachbarstädten Mönchengladbach, Krefeld, Roermond und Venlo hin, die den Viersener Einzelhandel bedrohten.
Nach dem Aufschwung in der nördlichen Innenstadt sei auch in der Südstadt ein Wandel notwendig. An der Großen Bruchstraße und am Gereonsplatz gebe es 16 leer stehende Geschäfte. Hoffnungen richten sich auf das Gemeinwesenprojekt der evangelischen Kirche ("Südstadt-Büro").
"Desolater Zustand des Rathausmarktes, zunehmender Leerstand und kaum Ansiedlungsinteresse von Filialen", beschrieb Tackenberg die Situation 1998 in der Viersener Innenstadt. Die Stadt sei "heruntergewirtschaftet" worden.
Als Belastungsfaktoren nannte Tackenberg: zehn Prozent weniger Bevölkerung seit 1970, die Zahl der Arbeitsplätze habe sich von 1990 bis 2004 um 13,7 Prozent verringert, die Arbeitlosenquote habe sich bis 2006 auf 17,3 Prozent erhöht.
Der Manager des Rathausmarktes bekämpft das in Mönchengladbach geplante Einkaufszentrum mit 45.000 Quadratmetern. Seine Bilanz für die nördliche Viersener Innenstadt: Seit 1998 sind 65 Millionen Euro für Neu- und Umbauten investiert worden.
Dazu gehören Rathausmarkt, Stadthaus, Textilhaus Schmitz und Löhcenter. Die Zahl der täglichen Kurzparker in der Tiefgarage unter dem Rathausmarkt sei von 200 im Jahr 1993 auf 1000 im Jahr 2009 gestiegen.
Nach den Informationen besichtigte die vierköpfige Delegation aus Hessen die Innenstadt vom Gereonsplatz bis zum nördlichen Teil der Hauptstraße.