Weg zur Tagesmutter

Das Katholische Forum hat als Bildungsträger ein Gütesiegel erhalten.

Kreis Viersen. Die Betreuung von Kindern außerhalb entsprechender Einrichtungen (Kitas) gewinnt auch im Kreis Viersen immer mehr an Bedeutung. Nach Angaben der Jugendämter in der Region steigt die Nachfrage nach Tagesmüttern und -vätern stetig, vor allem für Kinder unter drei Jahren.

Ein wichtiger Bildungsträger in diesem Bereich, das Katholische Forum Krefeld-Viersen, hat nun das „Gütesiegel zur Qualifizierung von Tagespflegepersonen“ des Familienministeriums in Berlin, der Bundesagentur für Arbeit sowie des Landes NRW erhalten. Es sind insgesamt drei Siegel für die Standorte Viersen (KBV-Haus), Kempen (Familiennetzwerk Campus) und Brüggen für den Kreis Viersen (Familienzentrum Vennmühle). Mit allen drei Jugendämtern kooperiert der Bildungsträger seit Jahren.

„Seit 2009 umfasst die Ausbildungszeit insgesamt 160 Stunden pro Bewerber“, beschreibt Kerstin Rau-Berthold, Fachbereichsleiterin beim Katholischen Forum, den Weg zur Tagesmutter. „Männer sind noch selten, im vergangenen Jahr hatten wir nur drei“, erzählt sie. Diesem Trio standen etwa 45 Frauen gegenüber. Die stark finanziell geförderte Qualifizierung teilt sich auf in Grundlagen (80 Stunden) und Aufbaumodule (ebenfalls 80 Stunden). Das Themenspektrum reicht von „Erste Hilfe bei Kindern“ über „Gesunde Ernährung für Kleinkinder/Theorie und Praxis“ bis hin zu „Soziales Verhalten will gelernt sein“.

Vertreter von Bildungsträger und Jugendämtern betonen die hohen Hürden bis zur amtlichen Pflegeerlaubnis. So muss etwa schon vor Beginn der Qualifizierung ein polizeiliches Führungszeugnis vorliegen, das Umfeld der Bewerber, in denen später die Kinder betreut werden sollen, wird überprüft. „Wer eine solche Qualifizierung gemacht hat, dem können Eltern vertrauen“, sagt Kerstin Rau-Berthold.

Maximal fünf fremde Kinder dürfen von einer Tagesmutter gleichzeitig beaufsichtigt werden. Eigene Kinder sind keine Voraussetzung, Erfahrungen im Umgang mit Kindern aber sehr wohl. So bewerben sich beispielsweise viele Erzieherinnen.