Der Osterhase mag nicht raus
Die freien Tage verbringen Familien lieber im Warmen — zum Beispiel in der „Bütt“.
Willich/St. Tönis. Ja: Es ist Ostern. Aber ja: Gefühlt ist es so, als ginge man zum Weihnachtsmarkt. Mit Aktivitäten draußen war’s durchaus problematisch. Was also tun? Die WZ hat an Orten nachgefragt, die drinnen liegen. An denen man die Winterklamotten mal ausziehen kann.
„Man merkt schon, dass weniger los ist als an normalen Wochenenden.“ Das sagt Benedikt Schlossmacher, Schwimmmeister in der „Bütt“ in Willich. Dennoch: Das Schwimmbad sei am Samstag relativ gut besucht gewesen, trotz der vielen Menschen, die in den Osterferien verreist sind.
Derzeit finden bis Freitag die Ferienspiele täglich von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr statt. „Das Angebot wird sehr gut angenommen“, sagt der Schwimmmeister.
Anke und Peter Claßen sind an diesem Ostersamstag mit ihren fünf, sechs und neun Jahre alten Kindern gekommen. „Draußen ist es einfach ungemütlich, jetzt brauchen wir ein bisschen Bewegung, bevor wir morgen die Verwandten besuchen“, sagt Anke Claßen. Auch Desire Janßen ist mit Ehemann Tim und zwei Kindern unterwegs, um vor dem kalten Wetter zu fliehen. „Ohne die Kinder würden wir wahrscheinlich zu Hause bleiben und die Ruhe genießen“, sagt die Mutter.
Rund 40 Segway-Begeisterte sind in die „Seg for fun“-Halle nach St. Tönis gekommen. Für die Osterferien, in denen generell mehr los sei, sei das aber eher wenig, sagt Inhaber Burghard Herrmann. Mit dem Wetter habe das nichts zu tun: „Wir sind total unabhängig, die Leute kommen, wenn sie Spaß haben wollen, egal ob gerades gutes oder schlechtes Wetter ist. Wir können daher kaum planen, ob an so einem Wochenende viele oder wenige Leute kommen.“ Nur in einer Sache spielt das Wetter eine Rolle: Ob die Außenbahn geöffnet wird. Die blieb am Wochenende zu.
Ein leichter österlicher Hauch herrscht an diesem Tag auch in der Bar „Black Jake“ in Willich: Hier und da liegen Ostereier auf den Tischen. „So wie an Weihnachten Gebäck, legen wir an Ostern Eier aus“, sagt Paula Petroll, die an der Bar Gläser reinigt.
Im Okidoki-Kinderland in Willich haben es sich Elke und Mathias Schlafen gemütlich gemacht. Am Ostermontag sind sie mit ihren Kindern aus Grevenbroich zu einem Osterfrühstück angereist. „Das ist der beste Indoorspielplatz, den wir kennen“, sagt Mutter Elke Schlafen.
Auch Ilona und Christoph Moossen aus Mönchengladbach frühstücken, während sich die Kinder austoben. „Eigentlich wollten wir in den Zoo, aber für die Kleinen ist das zu kalt.“ Was nicht für alle eine Rolle spielt. Sascha Ropertz, stellvertretender Geschäftsführer des Indoorspielplatzes, resümiert: „Es sind am Wochenende tatsächlich weniger Leute als üblich gekommen, vor allem wegen des sonnigen Wetters.“ Die Leute verreisten oder gingen bei dem schönen Wetter auch gerne spazieren.
Und dann gab’s noch das Alternativ-Programm wie bei Familie Ekbül aus Willich. Dort wurde — angesichts der Wetterprognosen — die eigentlich für den Mai avisierte Renovierung kurzerhand vorgezogen.