Drei Zeugen kamen nicht
Seit Mittwoch sitzt ein 31-Jähriger Mann vor Gericht. Er soll eine Frau aus Willich brutal beraubt haben.
Willich/Krefeld. Wegen eines brutalen Raubes muss sich seit Mittwoch ein 31-jähriger Mann aus Polen vor dem Krefelder Landgericht verantworten. Gemeinsam mit einem Komplizen soll der Angeklagte im November 2004 durch ein Loch in der Hauswand in ein Haus in Willich eingedrungen sein.
Als er im Inneren auf die Bewohnerin stieß, soll er sie mit einem Faustschlag niedergeschlagen haben. Anschließend, so die Anklage, fesselten die Männer die Frau mit Nylonstrümpfen und einem Stromkabel an ihr Bett und klebten ihren Mund mit Klebeband zu.
Nachdem sie sich der Hausbewohnerin entledigt hatten, sollen die beiden Männer die Wohnung durchsucht und Schmuck und Bargeld im Wert von mehr als 2200 Euro geraubt haben. Außerdem verschwand ein Sparbuch mit mehr als 8500 Euro Guthaben. Anschließend, so der Vorwurf, hätten beide Männer die Flucht angetreten und die Frau gefesselt zurückgelassen.
Die Frau behielt von dem Überfall in den eigenen vier Wänden eine Platzwunde im Gesicht und schmerzhafte blaue Flecken zurück. Durch die Fesselung wurde sie außerdem an den Händen und Armen verletzt.
Bislang konnten die Behörden den Komplizen des 31-Jährigen nicht ermitteln.
Der erste Verhandlungstag führte noch zu keinem Durchbruch — drei geladene Zeugen erschienen nicht zur Anhörung. Da der Richter nach Angaben eines Gerichtssprechers auf deren Aussagen nicht verzichten wollte, soll der Prozess nun am 1. Juni fortgesetzt werden. Im Falle einer Verurteilung sieht das Gesetz bis zu fünf Jahre Haft vor. tsn