Flüchtlingshilfe: Dietmar Prielippwill nicht ,quasseln’, sondern helfen

Am Montag können Bürger konkret ihre Hilfe für Flüchtlinge anbieten.

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Willich. Dietmar Prielipp ist voller Tatendrang. Er will nicht mehr darüber diskutieren, warum Flüchtlinge im ehemaligen Willicher Krankenhaus untergebracht werden. „Ich bin nicht der Typ, der über vergossene Milch nachdenkt. Die Fakten sind klar: Die Flüchtlinge kommen. Nun geht’s darum, wie wir in Willich Gastfreundschaft bewegen können.“

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Dass sich der Infoabend der Bezirksregierung Arnsberg am Montag ausgerechnet mit dem Termin deckt, an dem er als Willicher Pastoralreferent mit Jutta van Amern (Arbeitskreis Fremde) das Netz aktiver Helfer vergrößern will, bringt Prielipp nicht aus dem Tritt. „Wir haben unsere Veranstaltung im Pfarrheim St. Katharina nach hinten verschoben.“ Ausfallen soll und wird sie nicht.

„Ich werde vorher eine Stunde lang die Veranstaltung der Bezirksregierung in der Aula der Robert-Schuman-Schule anhören.“ Er wolle Grunddaten erfahren und auch, ob und welche Zugänge die Bezirksregierung freiwilligen Helfern zum Krankenhaus geben werde. „Die Diskussion interessiert mich nicht.“

Ihn interessieren die Fakten des späteren Montagabends ab 20.30 Uhr im Pfarrheim St. Katharina, Hülsdonkstraße, wo Vertreter der Caritas, der örtlichen Kolpingsfamilie, des Arbeitskreises Fremde, der evangelischen Kirche und Bürger zusammenkommen, um klare Signal der Hilfe zu setzen. „Das wird keine Quasselbude“, sagt Prielipp, der diese offene Runde moderieren wird. Parteien als solche blieben draußen, gleichwohl seien engagierte, politisch aktive Einzelpersonen willkommen, sagt er.

„Wir haben die Unterstützung der katholischen Kirche in der Region“, sagt Prielipp. Finanzielle Mittel für eine personelle Verstärkung der Hauptamtlichen sind in Aussicht. Annedore Kirchner, Flüchtlingsbeauftragte der katholischen Kirche, die acht hauptamtliche Stunden pro Woche die Menschen in den Asylunterkünften an der Krefelder Straße und an der Kochstraße betreut, sei zurzeit erheblich überlastet. „Ihr Telefon steht nicht still.“ Es müsse jemand eingestellt werden, der wie ein Center im Basketball alle Anliegen rund um die Unterbringung von Flüchtlingen im Krankenhaus koordiniert.

Prielipp hat etliche Willkommens-Ideen. Großflächige Plakate beispielsweise, so wie sie überall zum Heimatshoppen zu sehen sind. „Auf dem Plakat könnte ,Herzlich willkommen’ in allen Sprachen stehen.“ Prielipp möchte entsprechende Fahnen oder Banner am Krankenhaus hissen. Begegnungen zwischen Willicher Bürgern und Flüchtlingen kann er sich bei regelmäßigen Essen vorstellen. „Die Krankenhauskapelle ist doch entwidmet. Dort könnten diese Essen stattfinden.“

Eine andere Idee: „Die Stadt könnte ein leerstehendes Ladenlokal anmieten, das dann als Kleiderstube für Flüchtlinge dienen könnte.“

Jutta van Amern kann auf die Hilfe der Flüchtlinge zählen, die bereits in den Willicher Asylbewerberunterkünften leben. „Sie stehen in den Startlöchern, wollen für die Menschen im Krankenhaus als Dolmetscher einspringen.“