Campus in Tönisvorst Die GUT will prüfen lassen, ob eine Schule aufgegeben werden muss
Tönisvorst · (ure) Die Gemeinschaft unabhängiger Tönisvorster (GUT) hat jetzt einen Prüfantrag gestellt, der sich auf den ersten Blick bedrohlich liest. Demnach soll die Verwaltung beauftragt werden zu prüfen, ob und zu welchem Zeitpunkt es möglicherweise notwendig sei, eine der weiterführenden Schulen in Tönisvorst aufzugeben.
Gemeint sind das Michael-Ende-Gymnasium und die Rupert-Neudeck-Gesamtschule, die derzeit im Schulzentrum am Corneliusfeld beheimatet sind. Zudem müsste nach Ansicht der GUT auch geklärt werden, „ab wann und in welchem Umfang die benachbarten, umliegenden Kommunen in der Lage sind, circa 1000 Schülerinnen und Schüler aus Tönisvorst (sowohl an Gymnasien als auch an Gesamtschulen) aufzunehmen“, wie es im Antrag heißt.
„Im Zweifelsfall kommen wir an einen Punkt, wo diese Dramatik angebracht ist“, sagt GUT-Fraktionsgeschäftsführer Daniel Ponten. Schaue man sich die aktuellen Vorschläge, beispielsweise der Initiative Campcorn an, so werde vor allem die Sanierung des Schulzentrums diskutiert. „Wir werden an beiden Schulen in naher Zukunft rund 2000 Schülerinnen und Schüler haben“, erklärt Ponten. Schon heute habe man Mühe, die Schülerinnen und Schüler unterzubringen. Außerdem stünden zu wenig Fachräume zur Verfügung.
In dem Prozess der Sanierung des jetzigen Schulzentrums und der gleichzeitigen Erweiterung um zusätzliche Gebäude sieht GUT die Problematik des Prozesses. Das jetzige Gebäude solle dann auf einen Energiestandard gesetzt werden, der dem Jahr 2022 entspricht. Dies käme, so Ponten, einem Rückbau in den Rohzustand und einer kompletten energetischen Ertüchtigung gleich. Diese Sanierungsfrage sieht GUT problematisch. „Wenn man im Bestand saniert, weiß man im Vorfeld nie, was einen erwartet und wie überraschend das werden kann“, sagt Ponten. Zudem sei noch nicht geklärt, inwieweit die Grundwassersituation am jetzigen Schulzentrum eine Rolle spielen kann. Außerdem müsse eine komplette Übersicht vorliegen über alle Bau- und Betriebskosten eines Neubaus – gerechnet über 40 Jahre – gegenüber einer Komplettsanierung des jetzigen Standortes auf dem gleichen Qualitätsstand zuzüglich der Erweiterungsbauten. Hinzu komme, dass die Sanierung auch im logistischen Sinne bewerkstelligt werde. „Die Schülerinnen und Schüler lösen sich ja nicht in Luft auf, und der Bohrhammer im Klassenzimmer ist da fehl am Platz“, sagt Ponten. Eine Containerlösung sei über eine längere Zeit nicht praktikabel.
Es sei ausdrücklich nicht die Absicht von GUT, die Schließung einer der beiden Schulen zu forcieren, jedoch müssten alle Konsequenzen betrachtet werden, die die weiteren Prozesse auslösen könnten.