Willich Kritik an den Villa-Gutachten
Bürgerinitiative kämpft mit Hilfe eines Fachanwalts für den Langels-Park in Alt-Willich.
Willich. Der Rechtsanwalt der Bürgerinitiative zum Erhalt von Villa und Park Langels kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: Der vorgelegte Bebauungsplanentwurf für das Areal sei nicht rechtsfähig, er werde seinen Mandanten deshalb zu einer Klage raten, falls die Planung so beschlossen wird. Zu lesen ist dies in den Einwendungen, die der Verwaltungsrechtler Hendrik Schilder von der Kanzlei Kapellmann (Düsseldorf) bei der Stadt eingereicht hat.
Die Gutachten des Investors sind aus Sicht der Bürgerinitiative „mit der heißen Nadel gestrickt“. Etwa beim Thema Denkmalschutz. Die jetzigen Pläne des Investors würden den Denkmalwert der Villa und des dazu gehörigen Parks, der ebenfalls unter Denkmalschutz stehe, vollständig zerstören. Die bisher bekannten Perspektiven für die Denkmal-Sanierung der Villa seien sehr vage, was dazu führen könne, dass die Firma des Investors in „die Insolvenz geht“ und die Villa Langels „nicht saniert wird“. Es sei rechtlich auch nicht zulässig, den Investor ohne Rechtsgrundlage in den Genuss des Gewinns aus dem Verkauf der geplanten Einfamilienhäuser kommen zu lassen, um hieraus die Sanierung zu bezahlen, sagt Schilder.
Der Fachanwalt hat auch die Einwendung der Bürgerinitiative an die Steuerungsgruppe „Global nachhaltige Stadt Willich“ vom 2. November zum Gegenstand des Bauleit-Plan-Verfahrens gemacht. Der Wert des Parks mit seinen positiven Wirkungen auf das Kleinklima sei bei der bisherigen Planung komplett nicht beachtet worden. Nicht brauchbar sei das Gutachten mit Blick auf den Artenschutz von Turmfalken, Nachtigall und Kleinspecht.
„Erhebliche Betrachtungs und Abwägungsfehler“ hat Hendrik Schilder im Lärmschutzgutachten ausgemacht. Die jetzigen Plänen der Zu- und Abfahrt über die Bahnstraße verursache auch erhebliche Verkehrsgefährdungen für die Bevölkerung.
Die Bürgerinitiative fühlt sich erwartungsgemäß durch die Ausführungen ihres Anwalts bestätigt. „Wir werden alle politischen und rechtlichen Mittel ausschöpfen, um die grüne Lunge Park Langels zu retten und so die Interessen des Umweltschutzes, die inzwischen auch vom Naturschutzbund bestätigt wurden, durchzusetzen“, heißt es in einer Pressemitteilung.