Willich SPD: Willich ist nicht die Bronx
Die Sozialdemokraten lehnen die „Angst-App“ ab — und üben Kritik an der CDU.
Willich. Die SPD sieht den guten Ruf der Stadt Willich bedroht. Hintergrund sind überregionale Presseberichte — unter anderem in der „Bild“ — über eine neu entwickelte „Angst-App“ fürs Smartphone. Damit sollen Nutzer auf Knopfdruck ihre Angst-Räume melden können. So soll nach und nach eine Karte entstehen, in der diese eingezeichnet sind — und dann gemieden werden können. Angeblich habe die Stadt Willich ihre Teilnahme an dem Projekt bereits zugesagt, heißt es auch in einem Bericht der Deutschen Presseagentur.
In Wirklichkeit hat es bislang über eine solche Teilnahme keine politischen Beschlüsse gegeben. Das erklärte Stadtsprecher Michael Pluschke auf Nachfrage der WZ. Dass überregional ein anderer Eindruck entstanden ist, führt die SPD auf Vertreter der CDU zurück. Diese hätten in der WDR-Sendung „Lokalzeit“ erklärt, dass es so aussehe, als würde sich Willich an der von der CDU beantragten Testphase der „Angst-App“ beteiligen.
Die SPD lehnt die Teilnahme dagegen grundsätzlich ab. „Wir leben hier nicht in der Bronx“, erklärt dazu Lukas Maaßen, stellvertretender Vorsitzender der SPD Willich. „Die häufige Verwendung der App in bestimmten Stadtteilen führt zu deren Abwertung“, ergänzt Bernd-Dieter Röhrscheid, Vorsitzender der SPD-Fraktion. Das könne zur generellen Meidung dieser Orte und Straßen oder im schlimmsten Fall zu einem Preisverfall der Immobilien führen.
Unabhängig von der App hatte die CDU-Fraktion gefordert, dass der Kommunale Ordnungsdienst ausgeweitet wird, um die Präsenz von Sicherheitskräften zu erhöhen. Die Verwaltung hat dazu mehrere Modelle erarbeitet, die Ende November erstmals beraten werden. WD