Minitraktoren: Börse für Frühaufsteher
Auch die 6. Veranstaltung von Klaus Rabe zog wieder Sammler aus der Region an.
Willich. Wenn Klaus Rabe zur Modelltraktorenbörse einlädt, werden Sammler zu Frühaufstehern: Am Sonntag waren die Ersten bereits gegen 7 Uhr vor Ort. Auch die 6. Börse war sehr gut besucht, die Auswahl für Laien verwirrend groß. Die meisten Besucher wussten jedoch genau, was sie wollten, und wurden fündig. Denn ohne eine Tüte in der Hand verließ kaum jemand das 2000 Quadratmeter große Zelt.
„Ich bin heute nur zum Quatschen hier“, sagte die Neersenerin Ulrike Verhalen. Sie hatte diesmal keinen Stand. „Ich mache alles über das Internet, gehe nicht mehr auf irgendwelche Börsen“, hatte Rabe von einem anderen Händler erfahren, der sonst immer nach Willich gekommen war.
Dass es trotzdem eng wurde, lag daran, dass neue Anbieter erstmals dabei sein wollten — wie Ludwig Streitberger aus dem bayrischen Karlshuld. Der erste Eindruck des Mannes, der mit Modellen vor Ort war, aber auch mit original Oldtimer-Traktoren handelt: „Es gefällt mir sehr gut hier, die Leute sind interessiert und begeistert.“
Rolf Tiefes aus Krefeld hatte sich einen der besonders begehrten Plätze in der Lkw-Oldtimer-Halle gesichert. „Man wird morgens wach und schon erscheint wieder ein neues Modell.“ Tiefes beschrieb die Qualen eines leidenschaftlichen Sammlers: „Ich wäre in der Lage, einen 200 Meter langen Stand mit Modellen zu bestücken.“
Kaufzurückhaltung registrierte Theo Vergossen. Der Mann aus Gangelt konnte seine innovativen Produkte nur schleppend absetzen. Im Angebot hatte er etwa Miniatur-Stroh- und Heuballen. Woraus die bestehen? Das sei sein Betriebsgeheimnis, sagte er.
„Achtet darauf, dass ihr zusammenbleibt“: Die Sorge eines Vaters war im Gedränge nicht unbegründet. Abgegriffene Reparatur- und Bedienungsanleitungen ließen die Sammlerherzen höher schlagen. Und wer glaubte, Steiff hätte immer nur Stofftiere produziert, wurde eines Besseren belehrt: „Die Steiff-Fahrzeuge wurden von Anfang der 50er Jahre bis Ende der 70er produziert“, sagte Ernst Bender aus Freudenberg. Seine Unimogs und Lkws waren einst auf irgendwelchen Kinderspielplätzen gestrandet.
Er hatte sie in mühevoller Kleinarbeit in Neuzustand versetzt: Kein Wunder, dass so ein Betonmischer dann mit 590 Euro ausgezeichnet war.