Nur 67 Anmeldungen an der Leonardo-da-Vinci-Schule

Die zweite Willicher Gesamtschule bleibt zum Schuljahr 2018/19 deutlich hinter den Erwartungen zurück. Liegt es an G 9?

Foto: Lübke

Willich. Bernd Hitschler sagt es ganz offen: „Das hatten wir so nicht erwartet.“ Im Blick hat er die Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen in der Stadt Willich für das kommende Schuljahr — und hier insbesondere die Zahlen für die Gesamtschule Leonardo-da-Vinci. Nur 67 Mädchen und Jungen wurden dort angemeldet — viel zu wenig für eine Schule, die eigentlich fünf Klassen in jeder Jahrgangsstufe haben soll. „Im Vorjahr waren es noch um die 100“, so der für Schulen zuständige Geschäftsbereichsleiter bei der Stadt Willich.

Woran liegt’s? Bernd Hitschler ist noch bei der Ursachenforschung. Seine erste Vermutung: Nach der Rückkehr zu G 9 werden die Gymnasien stärker nachgefragt, die Gesamtschulen verlieren dagegen. Die Zahlen scheinen dieser Theorie Recht zu geben: Auch die Robert-Schuman-Europaschule kommt nur auf 102 Anmeldungen — vor zwei Jahren waren es noch 137.

Dagegen können sich die Leiter der beiden Gymnasien in der Stadt Willich über hohen Zuspruch freuen: 125 Schüler wurden für das Schuljahr 2018/19 am Anrather Lise-Meitner-Gymnasium angemeldet, sogar 136 sind es am St. Bernhard-Gymnasium.

„Beide Gesamtschulen sind fünfzügig beschlossen“, sagt Bernd Hitschler. Derzeit seien es aber zusammengerechnet nicht einmal acht Züge. Darauf werde man regagieren müssen, so der Geschäftsbereichsleiter. Schon gestern gab es ein Treffen mit der Politik, um das weitere Vorgehen zu beraten und Vorschläge zu erarbeiten. Von „Schnellschüssen“ hält Bernd Hitschler dabei nichts: Man müsse das jetzt ganz ruhig analysieren, unter anderem auch klären, wie viele Kinder aus Willich außerhalb der Stadt angemeldet wurden bzw. wie viele neue Schüler umgekehrt von auswärts nach Willich einpendeln werden.

Was ihm Hoffnung macht: Alle infrage kommenden Schüler sind noch gar nicht angemeldet worden. Die Zahlen könnten sich also noch verbessern — insbesondere beim aktuellen „Sorgenkind“, der Gesamtschule Leonardo-da-Vinci. Klar ist aus Sicht von Hitschler aber auch: „Das ist eine ernste Situation“.