Diskussion über Quote im sozialen Wohnungsbau in Tönisvorst Streit um Quote für bezahlbaren Wohnraum

Tönisvorst · Geht es nach dem Wunsch der SPD, soll künftig bei jedem Neubauvorhaben in Tönisvorst geprüft werden, „in welchem Umfang Geschosswohnungsbau zur Schaffung von Mietwohnungen und gefördertem Eigenheimbau“ möglich ist.

Geht es nach dem Wunsch der SPD, soll künftig bei jedem Neubauvorhaben in Tönisvorst geprüft werden, „in welchem Umfang Geschosswohnungsbau zur Schaffung von Mietwohnungen und gefördertem Eigenheimbau“ möglich ist (Symbolfoto).

Foto: dpa-tmn/Jens Schierenbeck

. (wic) Erneut hat die Tönisvorster SPD-Fraktion sich für eine Quote im sozialen Wohnungsbau stark gemacht. Grüne, UWT und GUT stimmen der Idee zu. CDU und FDP sprechen sich auch für den sozialen Wohnungsbau aus, sind aber gegen eine starre Regelung. Geht es nach dem Wunsch der SPD, soll künftig bei jedem Neubauvorhaben in Tönisvorst geprüft werden, „in welchem Umfang Geschosswohnungsbau zur Schaffung von Mietwohnungen und gefördertem Eigenheimbau“ möglich ist.

Außerdem wollen die Sozialdemokraten, dass 30 Prozent der möglichen Einheiten im Mietwohnungsbau als öffentlich geförderter Wohnungsbau ausgewiesen werden. Auch beim Bau von Eigenheimen sollen 30 Prozent der Grundstücke – bei städtischen Grundstücken 50 Prozent – gefördert werden.

Während Grüne, UWT und GUT dem zustimmen, bleiben CDU und FDP skeptisch. „Wir sehen die Notwendigkeit“, betonte Christiane Tille-Gander (CDU), „aber wir sind gegen eine starre Quote.“ Die Investoren hätten schon genug Auflagen, weitere Hürden würden sie verprellen. Außerdem sei nicht jedes Grundstück geeignet für den sozialen Wohnungsbau. „Wir möchten das im Einzelfall entscheiden, nicht mit einer Quotenregelung.“

Die Wohnraumförderung sei wichtig, damit die Wohnung wieder zur Einkommensklasse passe, sagte Heidi Sorgalla von der UWT. Andere Kommunen hätten diese Reglung ebenfalls, und dort würde dennoch gebaut. Jürgen Cox von den Grünen sagte, es sei wichtiger, an die Bürger zu denken als an die Investoren. „Gerade junge Familien finden in Tönisvorst kaum bezahlbaren Wohnraum“, sagte Cox. In den vergangenen 20 Jahren sei auf dem Gebiet viel zu wenig passiert, die Quote solle dafür sorgen, dass sich künftig etwas ändert.

Schließlich beschlossen die Politiker im Ausschuss für Stadtplanung und Infrastruktur, das Ergebnis der anstehenden Bedarfsanalyse der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen (GWG) abzuwarten sowie das Konzept, das die Verwaltung zum Thema sozialer Wohnungsbau in Tönisvorst vorlegen will.

Die Ausschussmitglieder wollen dann erneut diskutieren und über den SPD-Antrag abstimmen.

(wic)