Rotes Kreuz wehrt sich gegen Vorwürfe: Sanitäter sind keine Kostentreiber

Das Rote Kreuz in Willich wehrt sich gegen Vorwürfe, es sei mit für die steigenden Fest-Kosten verantwortlich.

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Willich. Im Streit um die Kosten, die insbesondere den Brauchtumsvereinen bei der Ausrichtung von Festen entstehen, versucht Guido Görtz, Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes in Willich, die Wogen zu glätten. „Ich habe volles Verständnis für die Schützen und die anderen Vereine“, betont er. Aber man müsse auch Verständnis dafür haben, dass zum Beispiel das DRK den Sanitätsdienst nicht zum Nulltarif anbieten könne.

Bei seinen Ehrenamtlern, so berichtet Görtz, sei es gar nicht gut angekommen, dass auch der Sanitätsdienst immer wieder als Kostentreiber bei den Festen ins Feld geführt werde: „Denn das stimmt nicht!“ Dieser Dienst, so Görtz, werde nach Stundensätzen abgerechnet. Sechs Euro müssten gezahlt werden, und da sei die Mehrwertsteuer schon drin. Für die Schützen in der Stadt Willich gebe es sogar einen speziellen Rabatt. Von dem so eingenommenen Geld — pro Stunde 4,50 Euro — finanziere das DRK zum Beispiel die Ausbildung der Sanitäter und die Ausrüstung.

Beim größten Willicher Schützenfest nimmt das Rote Kreuz nach Auskunft von Görtz auf diesem Weg 4000 Euro ein. Sicher sei das deutlich mehr als noch vor fünf, sechs Jahren, als man etwa 1500 Euro verlangt habe. Aber damals sei die Abrechnung noch nicht nach Stundensätzen, sondern völlig willkürlich erfolgt. Außerdem müsse man die 4000 Euro einmal in Relation zu anderen Kosten sehen. So zahle der ASV allein für die Musik rund 90 000 Euro.

Dass der Sanitäts- und Sicherheitsdienst bei Festen nicht zum Nulltarif zu bekommen ist, ist für Guido Görtz selbstverständlich. Dennoch denke man beim DRK im Moment über weitere Entlastungen für die Brauchtumsvereine nach.

Manche Sicherheitsmaßnahmen hält der DRK-Chef aber auch für unsinnig. So etwa vor Jahren die Bereitstellung eines Schlauchbootes auf dem nur wenige Zentimeter tiefen Teich im Konrad-Adenauer-Park bei der Schützenfest-Eröffnung.

Derweil zeigen sich die Fronten zwischen den Schützen und Josef Heyes weiter verhärtet. Vor der neuen Schiefbahner Vereinsunion (VU) bekräftigte Manfred Hendricks, Brudermeister der St. Sebastianus- Bruderschaft jetzt seine Kritik an einer Einladung des Bürgermeisters zu einer Gesprächsrunde am 14. Mai, parallel zu einer Kundgebung der Schützen: „Das geht gar nicht, wir haben um 19 Uhr unsere Veranstaltung und dabei bleibt es.“