St. Tönis: Blick in die Historie Im Mittelalter hieß St. Tönis Osterheide

St. Tönis · Blick in die Historie: St. Tönis hieß einmal Osterheide.

Der Zusatz am Straßenschild erklärt es: Im Spätmittelalter war der Ortsname für St. Tönis Osterheide.

Foto: Heimatbund St. Tönis

Auf welche interessanten Fakten man stößt, wenn man sich auf die Suche nach Ostern am Niederrhein begibt. Straßennamen, die die Wörter Hase beinhalten ist die eine Sache, dass aber St. Tönis nicht immer St. Tönis, sondern mal Osterheide geheißen hat, überraschte dann doch. Wie der Heimatbund St.Tönis 1952 verriet, berichtete schon 1982 der St.Töniser Heimatbrief darüber, dass auf seine Initiative eine neue Straße in „Osterheide“ benannt wurde. Erst im September 1987 erscheinen diverse Zeitungsmeldungen gleichen Inhalts.

Offensichtlich war das der zeitliche Abstand zwischen Planung, Durchführung und Beendigung der Baumaßnahme. Die Wahl des Namens ist nicht an die spezielle Örtlichkeit der Straße geknüpft. Vielmehr wollte man unabhängig davon die Dokumentation einer uralten historischen Ortsbezeichnung der Nachwelt erhalten. Und älter geht es fast nicht. Der Name taucht erstmals in der von Erzbischof und Kurfürst Friedrich von Saarwerden am 10. September 1380 unterzeichneten  „Geburtsurkunde“ von St.Tönis auf: „Fridericus dei gratis sancte Coloniensis Ecclesie Archiepiscopus, sacri Romani Imperii per Italiam Archicancellarius, ut pro divini cultus augmento in loco dicto OSTERHEIDE, sito infra parochiam kempensem...„, heißt es da in schönstem Latein. Zu deutsch: „Wir, Friedrich, Erzbischof von Gottes Gnaden der heiligen Kirche Kölns, Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, geben unsere Erlaubnis mit Zustimmung der Anwesenden, dass für die Verbreitung des heiligen Kultus an der Ortschaft, genannt OSTERHEIDE, gelegen innerhalb der Pfarre Kempen –... eine Kapelle ... gegründet wird.“ 

Bei der Straße Osterheide in St. Tönis handelt es sich um den Straßenzug zwischen Krefelder Straße, Ludwig-Jahn-Straße und Nordring. Die Länge beträgt etwa 550 Meter.  Die dafür herangezogenen Quellen sind der Heimatbrief Nr. 106, Otto Merkelbach/ Nr.108, Theo Neetix. 

(cr)