Verlorener Ohrring brachte eine lange Ehe

Vor genau 60 Jahren hat das Paar Käthe und Heinrich Kaysers in Krefeld geheiratet.

Foto: Bianca Treffer

St. Tönis. Wenn sich Käthe und Heinrich Kaysers an ihr Kennenlernen vor 63 Jahren erinnern, müssen sie schmunzeln. Das war bei einer Schneeballschlacht auf den Bahnschienen am Schluff. Käthe Kaysers befand sich in der Ausbildung zur Bürokraft bei der Firma Krotz, Heinrich Kaysers lernte Dreher bei Schüssler. „Es hatte geschneit, die Sonne schien, und alle gingen zur Mittagspause raus, wo es dann eine Schneeballschlacht gab“, erinnert sich die St. Töniserin. Sie wurde von ihrem künftigen Mann, der schon ein Auge auf sie geworfen hatte, so mit Schnee gewaschen, dass sie einen Ohrring verlor, den sie gerade erst zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte.

Die erste Amtshandlung des Kempeners bestand daher darin, neue Ohrringe zu kaufen. Das war der Anfang, der am 16. August 1958 zur Heirat führte. Im St. Töniser Standesamt gaben sich die beiden das Ja-Wort, um es in Krefeld-Inrath in einer kleinen Kapelle in kirchlicher Form zu wiederholten. „Das war zeitlich seinerzeit ganz schön stressig, aber romantisch“, sagt die 78-Jährige. Wobei die Fahrt mit einem amerikanischen Straßenkreuzer gemacht wurde, der einem Kioskbesitzer gehörte. Gefeiert wurde bei den Eltern an der Vorster Straße. Ein Jahr später kam Tochter Jutta zur Welt. 1972 konnte das Paar das Haus in St. Tönis, in dem sie schon acht Jahre lebten, kaufen. Die Kaysers, die nun auf 60 Jahre Ehre zurückblicken, sind zweifache Großeltern. tre