Willich: Kämmerer verteidigt neue Mensa-Pläne
Es wird immer wahrscheinlicher, dass der Plan von Willy Kerbusch Realität wird.
Willich. Kämmerer Willy Kerbusch verteidigt seinen Vorschlag, die Mensa am Lise-Meitner-Gymnasium kleiner als bislang geplant ausfallen zu lassen. "In Zeiten knappen Geldes müssen wir schauen, wie wir mit den vorhandenen Ressourcen auskommen. Und ich habe mich als Kämmerer nicht nur um Schulen, sondern um alle Belange zu kümmern", sagt er.
Den Vorwurf von Schulleiterin Astrid Kampmann, die Verwaltung habe schon bei der Schulpflegschaftssitzung am 2. November von der verkleinerten Planung gewusst, weist er zurück: "Nur ich selbst wusste davon. Meine Idee habe ich anschließend zur Diskussion gestellt."
Auch die Behauptung, die Stadt bevorzuge das St.Bernhard-Gymnasium, will er nicht stehen lassen. "Wir haben schon über 20 Millionen Euro am Meitner-Gymnasium investiert. Um den dortigen Standard zu erreichen, braucht das St. Bernhard noch fünf bis sechs Jahre."
Kerbusch räumt allerdings ein, dass sein Vorschlag zum jetzigen Zeitpunkt überraschend kommt. Die Haushaltslage erfordere dies aber. "Wir müssen uns dabei den Vorwurf gefallen lassen, dass im Laufe des Verfahrens Fehler gemacht worden sind." Andere Mensa-Lösungen seien nicht gründlich genug geprüft worden.
An die Adresse des Lise-Meitner-Gymnasiums versichert er aber, dass es keine Billig-Variante geben werde. "Wenn die Mensa so gebaut wird, wie ich es jetzt vorgeschlagen habe, wird es eine Ausführung analog zum St.Bernhard geben."
Dass dies so kommt, wird immer wahrscheinlicher: Nach dem einstimmigen Votum der CDU hat sich am Montagabend auch die SPD-Fraktion dazu entschlossen, Kerbuschs Weg zur kleinen Mensa zu folgen. Die Entscheidung fiel nicht einstimmig.
"Uns bleibt ja gar nichts anderes übrig", erklärt Parteivorsitzender Jürgen Hansen den Beschluss. Er kritisiert allerdings auch den Zeitpunkt, zu dem der "Stadtdirektor" seinen Vorschlag aus dem Ärmel schüttele.
"Das Problem sind nach SPD-Informationen nicht die Investitionskosten, sondern die Folgekosten pro Jahr. Hat man das im Fachausschuss vergessen zu erörtern?", fragt Hansen. Jetzt sei es wichtig, schnell zu einer Lösung zu kommen und die Schullandschaft zu befrieden.
Der Schulausschuss diskutiert über das Thema am Donnerstag, 2. Dezember, um 17.30 Uhr im Forum des Lise-Meitner Gymnasiums. Der Stadtrat soll in seiner Sitzung vor Weihnachten die Entscheidung treffen, damit die Mensa Ende 2011 fertig ist.