Kino „Late Night - Die Show ihres Lebens“
Emma Thompson glänzt als zickige TV-Moderatorin.
Als vornehme Lady in romantischen Kostümdramen wurde die britische Oscar-Preisträgerin Emma Thompson bekannt. Doch in „Late Night - Die Show ihres Lebens“ darf sie zickig und cool sein. Mit platinblondem Kurzhaarschnitt macht es die 60-Jährige als despotischer Boss Meryl Streep in „Der Teufel trägt Prada“ nach: Thompson verwandelt sich in eine gefürchtete, erfolgsverwöhnte Chefin, die ihre getreuen Untergebenen nicht einmal beim Namen kennt, sie haben Nummern.
Als Moderatorin gibt sie in der nächtlichen Talkshow seit Jahrzehnten den Ton an. Sie hat den Ruf als Frauenhasserin weg. Die Schreiber ihrer Show sind allesamt männlich. Doch Katherine ist unter Druck. Die Quoten ihrer Show sind gesunken, ein männlicher Konkurrent steht in den Startlöchern. Sie muss ihr Team von Witzeschreibern neu aufmischen. „Reicht auch ein Schwuler?“, fragt ihr engster Berater Brad (Denis O‘Hare). Nein, eine Quotenfrau muss her, befiehlt die TV-Powerfrau, eher widerwillig.
So kommt die unerfahrene Molly (Mindy Kaling) an ihren Traumjob. Die Freizeit-Komödiantin, die in einer Chemiefabrik arbeitet, stößt zum Autorenteam. Ein Dutzend Männer und Katherine starren die nervöse Newcomerin am ersten Arbeitstag feindselig an. Kaling, die in der Gaunerinnenkomödie „Ocean‘s 8“ von einer reinen Frauentruppe um Sandra Bullock umgeben war, schlägt sich mit Bravour. Sie muss sich nicht nur als Frau, sondern auch mit dunkler Hautfarbe in der weißen Männerwelt behaupten. „Ich lasse mich nicht ausgrenzen, nur weil keiner hier so aussieht wie ich“, macht sich Molly selbst Mut. dpa