NRW-Landesregierung kündigt Entscheidung für Schulen an Maskenpflicht? Klarheit am Donnerstag

DÜSSELDORF · (dpa/lnw). Das nordrhein-westfälische Schulministerium will die Schulen spätestens am Donnerstag über die weiteren Corona-Schutzregeln informieren. „Im Rahmen einer Gesamtbetrachtung der Infektionslage“ werde man in den nächsten Tagen über die Maßnahmen zur Hygiene und zum Infektionsschutz beraten und die Schulen „rechtzeitig, spätestens jedoch am Donnerstag nochmals informieren“, hieß es am Dienstag aus dem Schulministerium.

Eine Schülerin einer Gesamtschule sitzt mit Mund- und Nasen-Bedeckung am Tisch.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Das Ministerium hatte vor den Herbstferien in Aussicht gestellt, dass auf Sitzplätzen im Klassenraum zu Beginn der zweiten Unterrichtswoche – also ab dem 2. November – kein Mund-Nasen-Schutz mehr vorgeschrieben wird. Die Maske müssten Schülerinnen und Schüler dann nur noch im übrigen Gebäude tragen. Für den Außenbereich war die Maskenpflicht schon abgeschafft worden. Bis Weihnachten sollen die üblichen Corona-Tests an den Schulen fortgesetzt werden: also drei Corona-Selbsttests pro Woche an weiterführenden Schulen und zwei PCR-Pooltests pro Woche an Grund- und Förderschulen.

In Nordrhein-Westfalen und auch bundesweit ist die Sieben-Tage-Inzidenz in der Corona-Pandemie in den vergangenen Tagen weiter gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche am Dienstag für NRW mit 72,9 an. Am Montag lag der Wert noch bei 70,6, am Sonntag bei 68,9. Im Bund lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag mit 113,0 deutlich höher.

„Die Debatte kommt zur Unzeit“, erklärte die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Sigrid Beer. „Denn steigende Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen sowie erhöhte Risiken durch Reiserückkehrer nach den Herbstferien lassen derzeit keinen Raum für Experimente.“ Das zeigten auch die rasanten Anstiege unter Kindern und Jugendlichen direkt nach den Ferien. Noch seien auch die Impfquoten bei 12- bis 17-Jährigen nicht ausreichend hoch.

Angesichts der wieder steigenden Fallzahlen gerade auch in der Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen sieht sich der Deutsche Lehrerverband in seiner Befürchtung bestätigt, dass die in mehreren Bundesländern verfügten Corona-Lockerungen, vor allem die teilweise oder generelle Abschaffung der Maskenpflicht, „falsch waren und zu früh kamen“.