Borussia plant schon weitere Bauprojekte

Der Neubau mit Hotel, Museum und Fanshop sowie das Internat sollen 2018 fertig werden. Danach soll ein „Zuhause für Profis“ folgen.

Foto: Detlef Ilgner

2017 war das Jahr der Bagger und Kräne am Borussia-Park, 2018 geht es nahtlos weiter, und wer meinte, dass 2019 mal nicht gebaut werde, der wird schon jetzt eines Besseren belehrt. Nach dem 15 000-Quadratmeter-Komplex neben dem Stadion und dem neuen Jugendinternat am Rande des Vereinsgeländes heißt das nächste Projekt: Lizenzspielerhaus.

Foto: Detlef Ilgner

Die meisten Räumlichkeiten, die darin unterkommen sollen, hat der Verein heute schon, nur eben deutlich kleiner und oftmals mit mehreren Funktionen auf einmal. Neu wird die Möglichkeit für die Spieler sein, in diesem Lizenzspielerhaus zu schlafen.

Borussia weiß, dass sie ein solches bauen will, wo sie es bauen will und arbeitet gerade an der Beantwortung der Frage, wann sie damit beginnen kann. Die sogenannte „Projektierungsphase“ läuft. Auserkoren ist die Fläche zwischen dem „Fohlenplatz“ und den beiden Haupttrainingsplätzen, die inzwischen in Andy-Bluhm-Platz umbenannt werden könnten, weil Borussias Rehatrainer dort in den vergangenen beiden Jahren so viele Rekonvaleszenten wieder fit gemacht hat.

Als der Borussia-Park 2004 eröffnet wurde, dachte niemand an ein Hotel, ein ins Stadion integriertes Nachwuchsinternat war etwas Besonderes, und nach dem Umzug vom Bökelberg erfüllten die Bedingungen im Profibereich — Kabinen, Fitnessraum, Aufenthaltsräume — die höchsten Standards. „Wir hatten damals exzellente Bedingungen“, sagt Borussias Mediendirektor Markus Aretz: „Aber so wie der Verein gewachsen ist, sind gleichzeitig die Anforderungen gewachsen.“ Als Beispiel nennt er den von zehn auf 25 Mitarbeiter angewachsenen „Staff“ (das Wort wiederum wurde vor 14 Jahren im Profifußball auch noch nicht benutzt).

Derzeit essen, entspannen und analysieren die Borussen zum Beispiel in ein und demselben Raum. Das wird sich im Lizenzspielerhaus ändern. Ein Trendsetter ist Borussia damit nicht, die Pläne sind eher als Schritt zu sehen, um mit den Entwicklungen der sportlichen Neuzeit Schritt zu halten. Auch infrastrukturell gilt es, am oberen Drittel der Bundesliga dranzubleiben. Der Profialltag besteht eben nicht mehr aus Massage, Aufwärmen, Training, Duschen und ab nach Hause. Der Umfang des Athletiktrainings nimmt zu, regelmäßig geht es zur Pediküre, kognitives Training dürfte an Bedeutung gewinnen.

So wie der Job des Profifußballers umfangreicher geworden ist, sind auch die Möglichkeiten für Fans gewachsen, ihre Leidenschaft auszuleben. Das Gebäude zwischen Geschäftsstelle und „Fohlenplatz“, das momentan noch aussieht wie ein Schiff im Trockendock, geht aber deutlich weiter. Dort finden die Fans ab dem Herbst unter anderem: 132 Hotelzimmer, das Vereinsmuseum und einen neuen Fanshop. Der Bau liegt voll im Zeitplan. 31 Millionen Euro kostet der Neubau. Zehn Millionen bezahlt Borussia aus Eigenmitteln, für den Rest wurde ein Darlehen mit der Postbank über 20 Jahre vereinbart.

Einen Bruchteil dessen kostet mit 3,5 Millionen Euro das neue Nachwuchsinternat. Auch dieses Gebäude soll 2018 eröffnet werden, mit dann 24 statt zwölf Plätzen für junge Talente.