Nach dem Umzug Die Rheydter Polizei will sich vergrößern

Rheydt. · Das Personal soll aufgestockt werden. Deshalb sucht die Polizei ein neues Quartier – trotz renovierter Wache.

Die Polizeiwache Rheydt ist wieder im Betrieb.

Foto: Markus Rick (rick)

Nach langer Renovierungspause ist die Rheydter Polizeiwache wieder besetzt. Als die Beamten am 4. November von der Theodor-Heuss-Straße zurück zur Vierhausstraße zogen, wartete eine echte Überraschung auf sie: Es gab einen Bürgeransturm. Viele Menschen hatten nur ein Anliegen: Sie wollten persönlich mitteilen, wie froh sie sind, dass die Polizei in ihrem Stadtteil wieder präsent ist und sie sich jetzt wieder sicherer fühlen. „Jetzt können wir endlich wieder im Park sitzen“, sollen zwei ältere Damen gesagt haben. Ähnliche Aussagen gab es zuhauf. „Auch die Polizei ist froh und glücklich wieder in Rheydt zu sein“, so Polizeipräsident Mathis Wiesselmann am Freitag. Man wolle nun dauerhaft in Rheydt bleiben – wenn auch vielleicht nicht an der Vierhausstraße.

Warum musste die Wache in Rheydt renoviert werden?

Es gab einige unzumutbare Zustände. So musste, wer in Rheydt Anzeige erstatten wollte oder andere Anliegen hatte in einem Vorraum warten, bis er an der Reihe war. Jetzt gibt es ein Wartezimmer. Zudem ist die Wache nun behindertengerecht und videoüberwacht.

Wie viele Polizisten arbeiten in Rheydt?

Rund 60 Mitarbeiter sind dort im Schichtdienst eingesetzt. Dazu kommen sechs Bezirksbeamte.

Warum ist Rheydt so wichtig für die Mönchengladbacher Polizei?

„Dieser strategisch gute Standort ist wichtig für unsere Einsatzbewältigung und die gesamte polizeiliche Arbeit“, sagte der neue Leitende Polizeidirektor Jörg Schalk, der auch Vertreter des Polizeipräsidenten ist. Von Rheydt aus erreicht die Polizei viele Einsatzorte im Stadtgebiet viel schneller als vom Polizeipräsidium an der Krefelder Straße in Neuwerk. Außerdem hat sich nach der Wiedereröffnung der Rheydter Wache gezeigt, wie sehr das Sicherheitsgefühl der Menschen mit der Nähe der Polizei zusammenhängt.

Wieso ist die Wache an der Vierhausstraße an der Vierhausstraße nur eine „Zwischenlösung“?

Auch jetzt ist die Situation an diesem Standort nicht optimal. So gibt es beispielsweise nur 18 Stellplätze für Polizeieinsatzfahrzeuge. „Das reicht im Moment nur knapp. Manchmal müssen wir Fahrzeuge am Polizeipräsidium zwischenparken“, sagte Hans-Gerd Möskes, Leiter Schwerpunktdienst. Längerfristig werden auch die Raumkapazitäten nicht ausreichen. „Wir wollen die Rheydter Wache personell verstärken“, teilte Wiesselmann mit. Auch ein Kriminalkommissariat soll in Zukunft vertreten sein. Der Polizeipräsident: „Wir brauchen also einen neuen, etwas größeren Standort in der Mitte von Rheydt.“

Wo könnte die neue Wache untergebracht werden?

Der Rheydter Hauptbahnhof ist als neues Polizeiquartier schon länger im Gespräch. Der Standort wäre strategisch günstig. Ein Neubau an dieser Stelle mit der Polizei als im wahrsten Sinne des Wortes „sicheren“ Mieter hätte neben allen Vorteilen auch einen positiven städtebaulichen Effekt.

Wie wahrscheinlich ist der Standort Hauptbahnhof als Polizeiwache?

„Wir sind in ausgezeichneten Gesprächen mit Stadt und EWMG“, sagte Wiesselmann. Letzte Details müssten noch geklärt werden, letzte Hindernisse beseitigt werden. Und auch Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners ist guter Hoffnung, dass schon Anfang Dezember ein gutes Ergebnis erzielt werden kann, was eine neue Wache im Rheydter Hauptbahnhof betrifft. Reiners: „Für Rheydt wäre es ein gutes und wichtiges Zeichen, wenn die Polizei dauerhaft in Rheydt bleiben kann. Die intensiven Gespräche zwischen Stadt, EWMG und Polizei gehen jetzt auf die Zielgerade.“

Der Polizeipräsident sieht das genauso: „Wir wollen unbedingt erreichen, dass wir auf Jahrzehnte einen gesicherten und zukunftsfähigen Standort in Rheydt haben. Rheydt und die südlichen Stadtteile brauchen das. Ich möchte vor die Bürger treten können und das Versprechen geben: Wir sind wieder da, und wir werden auch dauerhaft bei Ihnen
bleiben.“