NRW Filmreife Verfolgungsjagd über die A 52 bis Niederkrüchten
Mönchengladbach · Mit waghalsigen Manövern hat der Fahrer eines niederländischen Audis versucht, der Polizei zu entkommen. Auf der Autobahn stoppte er, um seinen Beifahrer aussteigen zu lassen.
(saja) Der Fahrer eines silbernen Audis mit niederländischem Kennzeichen hat sich am frühen Sonntag eine waghalsige Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Verletzt wurde dabei niemand.
Der Audi A 4 war zu Beginn mit vier Personen besetzt. Wie die Polizei vermutet, begann die Fahrt in der Gladbacher Altstadt. Gegen 3.50 Uhr wollten Beamte den Audi auf der Kaldenkirchener Straße anhalten. Der Fahrer täuschte zunächst vor, anhalten zu wollen, gab dann aber Gas und fuhr mit hoher Geschwindigkeit über die Kaldenkirchener Straße in Richtung der Autobahnauffahrt der A 52. Bei dieser Flucht missachtete der Fahrer das Rotlicht einer Ampel und streifte beim Rechtsüberholen einen schwarzen BMW.
Ohne sich um den Unfall zu kümmern, fuhr der Audifahrer dann auf die A 52 in Richtung Roermond und gab Gas. Die Polizei folgte den Flüchtenden mit Blaulicht und Martinshorn. Etwa in Höhe der Raststätte Bockerter Heide bremste der Fahrer das Auto plötzlich für eine Sekunde bis zum Stillstand ab, um den 19-jährigen Beifahrer aussteigen zu lassen. Dieser ließ sich widerstandslos von den nachfolgenden Einsatzkräften stellen.
Derweil setzte der Audifahrer die Flucht in rasantem Tempo fort. Am Kreuz Mönchengladbach deutete der Fahrer an, auf die A 61 wechseln zu wollen, fuhr dann aber im letzten Moment weiter über die A 52 in Richtung Roermond. In Höhe der Ausfahrt Niederkrüchten raste der Fahrer nach rechts in die Ausfahrt, zog dann aber wieder nach links auf die Autobahn. Bei dem Manöver kam es zum Unfall mit dem nachfolgenden Streifenwagen: Der Audi geriet ins Schleudern und kam zum Stillstand. Der Fahrer verließ sofort den Wagen und flüchtete in Richtung Birth. Die zwei verbleibenden Insassen, 19 und 20 Jahre alt, ließen sich widerstandslos festnehmen.
Mit Polizeihubschrauber und Diensthund suchte die Polizei danach erfolglos nach dem flüchtigen Fahrer. Das Fluchtfahrzeug wurde als Beweismittel sichergestellt. Die Mitinsassen im Audi wohnen laut Polizei alle in Viersen. Sie befinden sich inzwischen wieder auf freiem Fuß.
Zu den Hintergründen der Flucht wollte sich die Polizei am Sonntag nicht äußern. Unbeantwortet bleibt daher vorerst die Frage, ob Drogen- oder Alkoholkonsum, Banden- oder Drogenkriminalität eine Rolle spielen könnten. Zu ähnlichen Verfolgungsjagden ist es in Gladbach bereits häufiger gekommen. Unter anderem hatten sich am 18. September 2020 zwei Wagen eine Jagd geliefert; dabei fielen auch Schüsse; eines der Autos hatte ein niederländisches Kennzeichen.