Vitusbad: Schließt Bademeister früher ab?

Schwimmbäder: Politik muss entscheiden, wo zuerst saniert werden soll.

<strong>Mönchengladbach. Wenn’s ums Geld geht, ist FDP-Fraktionschef Anno Jansen-Winkeln pingelig. Ganz genau wollte er am Mittwoch im Hauptausschuss wissen, warum die Stadt eine Nachzahlung an die NVV AG leisten soll. Auslöser der liberalen Fragen: Der Versorger managt im Auftrag der Stadt alle Hallenbäder. Für die Jahre 2004/2005 verlangt er nun im Rahmen der Betriebsführungsvergütung für die Hallenbäder zu den vereinbarten 5,11 Millionen weitere 322 000 Euro an die NVV AG zahlen. Die Erklärung von Kämmerer Bernd Kuckels (FDP) fiel eher oberflächlich aus: Das habe mit den Kostensteigerungen zu tun.

Die folgende Diskussion zwischen FDP-, SPD- und CDU-Vertretern war da schon interessanter. Denn die Stadt steht vor Millionen-Investitionen für die veralteten Bäder in Rheydt und Rheindahlen. Hinzu kommt nun - überraschend, wie es offiziell heißt - die Millionen-Sanierung für die Stadthalle Rheydt. Für beides reicht offenbar das Geld nicht. Also wird die Politik darüber nachdenken, wo zuerst saniert werden soll.

Unter die kostensenkende Lupe ist auch das Vitusbad geraten, das im Mai 2006 eröffnet wurde und täglich von rund 1000 Leuten (Private, Schüler, Vereinsmitglieder) genutzt wird. Wegen des erwarteten Zuschussbedarfs von über einer Million Euro pro Jahr soll die Öffnungszeit "ausgedünnt" werden. Eine mögliche Folge: Die Öffnungszeiten werden verkürzt. Derzeit kann man bis 22 Uhr abtauchen.

Eine gefürchtete Holperstrecke in der Stadt soll schon bald verschwinden. Für 310 000 Euro wird die Heinrich-Pesch-Straße im Abschnitt Hohl-/Dahlener Straße quasi neu angelegt. Stadtfinanzchef Kuckels: "Das ist eine Maßnahme der Gefahrenabwehr." Kein Wunder: Das Teilstück fordert von jedem Stoßdämpfer Höchstleistungen, Teile des Gehwegs sind "abgängig" - die Benutzung ist inzwischen gefährlich.