Monheim Center-Umbau soll in einem Jahr starten

Monheim · 2020 soll Monheims „neue Mitte“ fertig gestellt sein. Innerhalb des Jahres will die Stadt Monheim dann auch mit dem Umbau der beiden Rathauscenter beginnen.

Das hölzerne Modell zeigt, wo sich in Monheims Mitte etwas ändern wird. Die Änderungen sind in dunklerem Holz gestaltet.

Foto: RP/Heike Schoog

. Die beiden Monheimer Rathauscenter stehen vor dem Umbau. Wer in diesen Tagen durch die in die Jahre gekommenen Mall schlendert, sieht die vielen Leerstände. Der Eindruck ist trist. Die Lust, zu shoppen hält sich in Grenzen. Seit 2018 gehören die Center der Stadt Monheim. Die Planungen für die „neue Mitte“ laufen auf Hochtouren. Bis zum Baustart wird jedoch noch etwa ein Jahr vergehen, sagt Isabel Port, Geschäftsführerin der Monheimer Einkaufszentren.

Sie steht über das Modell gebeugt, und zeigt, wie sich mit dem Umbau die gesamte Mitte in Monheim verändern wird. Kern der Umbaupläne ist der Durchbruch zwischen dem Busbahnhof und dem Eierplatz. „Diese Sichtverbindung wollen wir herstellen“, so Port. Der Eierplatz soll zu einem Treffpunkt werden – „zu einem Sonnenplatz“, sagt Port. Dazu soll es rund um um das Ei ein Wasserspiel für Kinder geben, mehr gastronomische Angebote und der Wochenmarkt, der während der Bauarbeiten umziehen muss, soll attraktiver gestaltet werden. Ladenlokale öffnen sich mit hellen Schaufenstern zum Straßenraum. Aus Centern mit geschlossenem Mall-Charakter wird ein Einkaufsquartier.

Außerdem soll die Heinestraße künftig mit kleinen, aber feinen Läden locken und sich so zu einer atmosphärisch schönen Einkaufsstraße entwickeln. „Es gibt schon Interessenten“, sagt Port, sowohl für Ladenlokale an der Heinestraße als auch in den Centern. Doch bevor die Verträge unterschrieben sind, will sie nichts verraten.

Mit der architektonischen Umgestaltung beauftragt ist das Büro Heine Plan, die Akquise übernehmen die Projektentwickler „Boening&Glatzel“. Schaut man auf das Modell, das liebevoll aus Holz gefertigt ist, so zeigt es die Passage zwischen Busbahnhof und Eierplatz. Die Gebäudeenden werden um je einen dreieckigen Anbau
erweitert.

Die Fronten sollen verklinkert werden. „Die Farbe der Klinker steht noch nicht fest“, sagt Port. Das gilt auch für das Monheimer Tor am Busbahnhof, das sich in die einheitlichen Fassadenoptik der Center einfügen soll. Ändern werden sich die Zufahrten zu den bereits vorhandenen Parkhäusern. Die sollen künftig alle vom Berliner Ring aus angefahren werden können. „Dazu wird gerade ein Gutachten erstellt“, erläutert Port. Bis zum Baubeginn sollen die Planungen und vorbereitende Arbeiten abgeschlossen sein. Aktuell werden neue Kanäle unter der Heinestraße verlegt, der Eierplatz ist im Februar dran. Die geplante Fertigstellung der neuen Mall im Jahr 2022 hält Port für realistisch. „Wir sind im Zeitplan.“

Die ursprünglichen Überlegungen, die beiden Center einfach nur zu renovieren, habe die Stadt schnell aufgegeben, erläutert Port. Jetzt also der große Wurf, der auch Wünsche der Bürger berücksichtigt. Bei einer Umfrage hat sie die Anregungen der Monheimer gesammelt. Die wünschen sich vor allem mehr Textilgeschäfte, die es voraussichtlich auch geben wird. Die noch verbliebenen Händler hoffen, dass sie die Zeit bis nach dem Umbau gut überbrücken können. „Wir brauche Sicherheit“, sagt Hans Frey, der seit 32 Jahren in seinem Laden „Bianco“ Kleidung anbietet. Die Verhandlungen mit dem Center würden zwar laufen. „Aber wenn links und rechts immer mehr Läden leerstehen, dann hat das auch Auswirkungen auf unseren Umsatz“, sagt er.

Im Blumengeschäft Maria, das nach dem Auszug des benachbarten Juweliers erweitern wird, sieht man die Lage entspannter. „Es gibt eine Übergangslösung“, sagt eine Mitarbeiterin.

Vom Umzug nur mittelbar tangiert werden die Ankermieter Aldi und Rossmann sein. „Die bleiben“, sagt Port, die sich sichtlich auf die „neue Mitte“ Monheims freut, wo es neue kleine und große Geschäfte sowie reichlich Gastronomie geben soll.