Velbert Müllabfuhr wird teurer, Abwasser günstiger
Velbert. · In der Summe bleiben die Kommunalgebühren auf dem Niveau des Vorjahres, effektive Erhöhungen liegen nur im Promillebereich.
Bei den Einzelposten treten die Schwankungen deutlicher zu Tage: So steigen die Abgaben für die Müllentsorgung um 4,2 Prozent. „Mehr als die Hälfe dieser Steigerung geht auf das Konto der sogenannten Kreismischgebühr, die deutlich angehoben wurde“, erläuterte Sven Lindemann, Vorstand der Technischen Betriebe (TBV) die prägenden Faktoren. Die Kreisumlage für Entsorgungskosten macht fast 44 Prozent des Kostenvolumens aus: „Ein Posten, den die TBV nicht beeinflussen können“, so Lindemann.
Nachkalkulationsergebnisse wirken sich gebührensenkend aus
Zudem ist die Veranlagungsmenge um 535 600 Liter gestiegen. Gebührensenkend wirkt sich hingegen die Verrechnung von Nachkalkulationsergebnissen aus den Vorjahren in Höhe von 195 000 Euro aus. „Die Kosten von rund 140 000 Euro für die Mülldetektive fließen übrigens nicht in die Gebührenkalkulation ein“, betonte der TBV-Chef. Diese schlagen sich vielmehr im allgemeinen Betriebsergebnis nieder. Unter dem Strich beträgt die Abgabe für die 80-Liter-Tonne bei 14-täglicher Leerung für Bio-Tonnen-Nutzer mit 162,60 Euro nun 6,50 Euro mehr als 2019.
Die Situation bei der Entwässerung ist ähnlich: Ein Drittel der Kosten entfallen auf die Umlagen für die Wasserverbände und entziehen sich damit dem Einfluss der TBV. Die Verrechnung von 190 000 Euro aus den Vorjahren wirken ebenfalls gebührensenkend, so dass die Kosten für den Kubikmeter Schmutzwasser um drei Cent oder 1,06 Prozent auf 2,79 Euro, für Niederschlagswasser um einen Cent oder 0,6 Prozent auf 1,66 Euro sinken. „Bezogen auf einen Haushalt kompensiert diese Senkung die Steigerung beim Abfall“, so Lindemann.
Während die Gebühren für die Straßenreinigung praktisch unverändert blieben und weiterhin zwischen 1,87 Euro pro laufendem Meter Straßenfront für Durchgangstraßen und 2,10 Euro für Anwohnerstraßen betragen, gibt es witterungsbedingt beim Winterdienst je nach Straßenkategorie Steigerungen zwischen 2,30 und 3,36 Prozent, entsprechend einem Plus von zwei bis sechs Cent auf 0,89 bis 1,90 Euro je laufendem Meter. Kalkuliert auf verschiedene Musterhaushalte steigen die Kommunalgebühren insgesamt nur marginal um 0,4 bis zwei Promille an, was Mehrkosten von lediglich einem bis drei Cent pro Person und Monat ergibt.
Verglichen mit der Entwicklung des allgemeinen Preisindex auf 115 Prozent (ausgehend von 100 Prozent im Jahr 2010) seien die Kommunalgebühren in Velbert äußerst stabil, sagte Lindemann. So liegen die Abfallgebühren trotz der diesjährigen Steigerung immer noch rund drei Prozentpunkte unter dem Niveau von 2010. Die Entwässerungsgebühren haben seither nur um vier (Schmutzwasser) beziehungsweise sieben Prozent (Niederschlagswasser) zugelegt. Lediglich bei Straßenreinigung und Winterdienst ergaben sich teilweise Schwankungen um mehr als 100 Prozent, die sich aber aufgrund der unterschiedlichen Gewichtung der einzelnen Posten in der Gesamtsumme praktisch kaum bemerkbar machten.
Die Berechnungen gelten wie jedes Jahr nur vorläufig, da sich noch geringe Veränderungen zum Beispiel bei den Veranlagungszahlen oder der Kreisumlage ergeben können. Endgültig verabschieden wird der Verwaltungsrat die Gebührensatzungen voraussichtlich am 12. Dezember zusammen mit dem Wirtschaftsplan.