Verdi Nächster Streik im Nahverkehr: Das müssen Pendler wissen
Düsseldorf. Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes erwarten NRW an Dienstag und Mittwoch lahmgelegte Nahverkehrsverbindungen sowie geschlossene Kitas. Neben der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi), die am Dienstag (10.
April) zu drei Großkundgebungen und Warnstreiks aufruft, legt der Beamtenbund dbb am Mittwoch (11. April) nach. Zu einer Großdemo in Bonn erwarte man rund 7000 Menschen, sagte eine Sprecherin von dbb beamtenbund und tarifunion am Freitag. In ganz NRW rechne man mit gut 10 000 Beschäftigten, die ihre Arbeit niederlegen werden. In der Folge dürften vielerorts Kitas geschlossen bleiben und der Müll nicht abgeholt werden.
In Düsseldorf wird mit erheblichen Einschränkungen im Nahverkehr gerechnet: Die Rheinbahn wird am Mittwoch ganztägig bestreikt. Betroffen ist das gesamte Bedienungsgebiet des Nahverkehrsunternehmens, also auch Verbindungen in angrenzende Städte. Der Streik beginnt um 3 Uhr in der Nacht und dauert 24 Stunden.
Kein Nahverkehr heißt es bereits einen Tag zuvor in Wuppertal. Am Dienstag werden vorraussichtlich ganztägig weder Busse noch Schwebebahnen in der Stadt fahren, teilen die Wuppertaler Stadtwerke mit.
Die Stadtwerke Krefeld (SWK) richten sich ebenfalls auf einen Streik am Dienstag ein. "Wir stellen uns darauf ein", sagte eine Unternehmenssprecherin am Freitag. Wie bereits beim Streik vor zwei Wochen soll ein Notfallfahrplan aufgestellt werden. Details möchten die SWK am Montag bekanntgeben.
Auch in Remscheid ist der Nahverkehr am Dienstag betroffen. Dann werden keine Linienbusse fahren. Auch Schulbusse sind betroffen. Zudem sollen zwei städtische Bäder an diesem Tag geschlossen bleiben.
Verdi hat für Dienstag einen ganztägigen Warnstreik angekündigt. Die Busse werden in den Depots bleiben, auch für die Schüler wird kein Bus fahren. Betroffen sind auch die beiden Kundencenter. Bestreikt werden einige Kindertagesstätten. Außerdem hat Verdi die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Müllabfuhr und des Klinikums zum Streik aufgerufen. Anders als beim jüngsten Warnstreik am 21. März wird es aber keine Großkundgebung in Solingen geben. Stattdessen sind die Streikenden aufgerufen, zu einer Kundgebung nach Köln zu fahren.
Massive Auswirkungen des Streiks werden ebenfalls für Dienstag in Köln erwartet. Wie die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) mitteilen, wird es ab 3 Uhr morgens keine Stadtbahnfahrten der KVB geben. Nur die durch Subunternehmen durchgeführten Busfahrten sollen erfolgen. Der Betrieb der KVB wird erst am Mittwoch, 11. April, wieder aufgenommen. Für Verkehrseinschränkungen sorgen voraussichtlich auch mehrere Verdi-Kundgebungen, die für Dienstag angekündigt sind.
Außerdem will Verdi am Dienstag auch die Flughäfen bestreiken. In NRW ist nur der Kölner Flughafen davon betroffen.
Die Tarifverhandlungen für die 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Bund und Kommunen hatten am 26. Februar begonnen. Die Gewerkschaften Verdi und dbb fordern sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro pro Monat zusätzlich. Die Arbeitgeber lehnen den Mindestbetrag ab. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 15. und 16. April in Potsdam vorgesehen. Zuletzt hatten Warnstreiks vor rund zwei Wochen in NRW zu Ausfällen im öffentlichen Nahverkehr geführt. red/dpa