Während der Pandemie Polizisten bestechen, um Hochzeit zu feiern? So viel Korruption gab es in NRW

Düsseldorf · In NRW hat es nur wenige Korruptions-Fälle im Zusammenhang mit der Pandemie gegeben. Das geht aus dem Lagebild des LKA hervor.

Auch in NRW haben Personen versucht, die Corona-Regeln zu umgehen. In mindestens einem Fall wurde Polizisten eine dreistellige Summe angeboten.

Foto: NN

Im vergangenen Jahr hat es in NRW nur „wenige Einzelfälle“ von Korruption im Zusammenhang mit der Pandemie gegeben. Das bilanziert das Landeskriminalamt (LKA) in seinem Lagebild Korruption. Ein kurioses Beispiel nennt das Lagebild dann doch: Als Polizisten eine Hochzeitsfeier mit 50 Personen auflösen wollten, seien ihnen von einem der Gäste 750 Euro in Bar angeboten worden - damit man weiter feiern könne.

Insgesamt gab es laut LKA im vergangenen Jahr 208 Korruptionsverfahren. Ein Drittel weniger als im Jahr zuvor. Allerdings nur ein statistisches Phänomen: 2019 war die Summe durch zwei Großverfahren besonders hoch, die danach abgeschlossen wurden. Der gemeldete Schaden durch Korruption lag 2020 demnach bei 9,8 Millionen Euro.

Ohne auf konkrete Fälle einzugehen, schreiben die Ermittler in ihrem Papier: Allgemein lasse sich aus den „Verfahren mit Coronabezug bereits ableiten, dass auch in Ausnahmesituationen, in denen die üblichen Wege zum Beispiel bei Beschaffungen aus zeitlichen Gründen nicht sinnvoll sind, Maßnahmen zur Korruptionsprävention nicht völlig außer Acht gelassen werden dürfen.“

Insgesamt gehen die Ermittler davon aus, dass es ein hohes Dunkelfeld gibt. Sie bauen vor allem auf „Whistleblower“, die sich künftig auch anonym übers Internet melden könnten. Die Einrichtung eines entsprechenden Hinweisgeberportals werde gerade geprüft, so das LKA.

(dpa)