Neubau wertet Quartier auf
Im März 2012 sollen 20 Wohnungen am Flutgraben fertiggestellt sein.
Grevenbroich. 20 Wohnungen in zehn Wochen haben die Bautrupps auf dem Gelände Am Flutgraben/Am Tackelgraben hochgezogen. Im April rückten auf dem Bauvereins-Gelände die Abrissbagger dem alten Gebäude zu Leibe, im August wurde der Grundstein für den Neubau gelegt und gestern war Richtfest.
In diesem Tempo soll es weitergehen: Wenn alles nach Plan läuft, ist der Bau bereits im März nächsten Jahres fertig — nach nur elf Monaten Bauzeit. Dann ziehen wieder die Mieter des abgerissenen Altbaus ein, die für die Übergangszeit in Ersatzwohnungen untergebracht sind.
Gesellschaft werden sie von neuen Nachbarn bekommen, denn der Neubau ist mit 20 statt vorher neun Wohnungen erheblich größer. Und moderner, wie schon der Rohbau erkennen lässt. Für die Fassade hat Architekt Günter Quasten — anders als beim abgerissenen Altbau — einen gestaffelten Verlauf gewählt.
Dank der dezent „gefalteten“ Außenwand wirkt der Bau aufgelockert, nach Fertigstellung sollen Balkons in Gelb und Orange zur heiteren Stimmung beitragen. Zusätzlich zu einer grünen Außenanlage wird das Gelände durch kleine Mietergärten aufgewertet. Die Wohnungen sind barrierefrei, hochwertige Wärmedämmungssysteme und eine Fußbodenheizung mit Erdwärme halten die Energiekosten niedrig.
All dies sei keine Luxussanierung, sondern die Aufwertung eines bisher eher stiefmütterlich behandelten Quartiers, betonte Bürgermeisterin Ursula Kwasny. Die Maßnahme solle in der Stadtmitte erschwinglichen Wohnraum für Durchschnittsverdiener schaffen. „Das tut der ganzen Innenstadt gut“, ist Kwasny überzeugt. Die Sanierung ist Teil des kommunalen Handlungskonzepts Wohnen, das die Stadt zusammen mit den Bauträgern 2009 verabschiedet und seitdem zweimal fortgeschrieben hat.
Die Idee dahinter: Alle Beteiligten verständigen sich auf ein gemeinsames Vorgehen auf den Gebieten Stadtentwicklung und Wohnpolitik vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung. Als vorbildlich für andere Städte lobte Staatssekretär Günther Horzetzky vom Landes-Bauministerium das Projekt: „Es ist noch immer nicht selbstverständlich, dass sich Kommunen über ein Handlungskonzept verständigen.“
Mit dem Projekt in der Innenstadt hat der Bauverein nach einer ähnlichen Maßnahme in Elsen die zweite umfassende Sanierung im Rahmen des kommunalen Handlungskonzepts in Angriff genommen. Der Neubau Am Flutgraben ist der erste von voraussichtlich fünf bis sechs Bauabschnitten im Quartier. Schon im ersten Quartal 2012 geht es weiter mit dem zweiten Bauabschnitt „Am Tackelgraben“.