„Culture without borders“ in Kaarst Wildblumenwiesen ziert den Hof „Culture without borders“

Kaarst · Der Kulturhof  „Culture without borders“  ist als Langzeitprojekt angelegt und soll Kaarst ein einmaliges Naherholungserlebnis verschaffen. Doch ein Besuch lohnt schon jetzt, wie Bürgermeisterin Uschi Baum erfuhr.

Gemeinsam mit Helge Achenbach (r.) sahen sich Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (l.) und die Kaarster Bürgermeisterin Uschi Baum an, wie die Natur den Kulturhof schon verändert hat.

Foto: Susanne Dobler

Sie machen dem „Park der Sinne“ alle Ehre: Die Wildblumenwiesen sind in den letzten Wochen farblich geradezu explodiert und schaffen auf dem Areal des Kulturhofs „Culture without borders“ eine wahre Augenweide, sind ein Paradies für viele Insekten und laden ein zum Spazierengehen und Fotografieren – aber die Intention dahinter ist viel tiefer: „Über eine Million Blüten leuchten gegen das Dunkel der Welt und zeigen, wie positiv die Natur ist“, erklärt Projektleiter Helge Achenbach.

Die Samen der bunten Wildblumen in nahezu allen Farben stammen von der benachbarten Gärtnerei Hoevels. Eine ähnliche Wiese wurde in Litauen angelegt – „Wir leben Frieden“, sagt Achenbach. Die Verbindung von Kultur und Kunst für die Natur wird natürlich besonders durch die im Freien platzierten Kunstwerke deutlich. Der Friedensgedanke wird zusätzlich durch den Aufenthalt von verfolgten Künstlern aus der Ukraine untermauert, die seit zwei Monaten auf dem Hof kostenlos wohnen und arbeiten.

Der Rundgang mit Bürgermeisterin Ursula Baum und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke durch die neu geschaffenen Felder mit einer Größe von vier Hektar zeigt, welche „Arbeit“ die Natur in den vergangenen Wochen geleistet und damit den Blickwinkel auf die Kunstwerke verändert hat. Baum und Petrauschke lassen sich die Chance nicht entgehen, die beiden Hochsitze von Linda Nadji mit dem Titel „Meanwhile“ zu erklimmen und den Ausblick auf die Umgebung zu bestaunen.

Die Figurengruppe „Diaspora“ von Jems Koko BI hat inzwischen schützendes Grün um sich, ist aber ein Zeichen für Vertriebene, die sich über ihr weiteres Schicksal unterhalten. Der Anblick der Bronzefiguren stimmt in seiner Aktualität eher nachdenklich. Neben dem Barfußpfad sind große Tontöpfe mit Wasser und diversen Blüten platziert – Ursula Baum nahm ein spontanes Fußbad mit Magaritenblüten. Sie lobte das Gemeinschaftsprojekt und auch Landrat Petrauschke, zeigte sich beeindruckt über das, „was viele Leute hier auf die Beine stellen“.

Denn der Anspruch der „Culture without borders“ ist hoch: Innerhalb von 15 Jahren soll ein einzigartiger „Park der Sinne“ geschaffen werden, ganz ähnlich Insel Hombroich und Schloss Dyck.

Lars Christoph, zweiter Vorsitzender des Vereins, macht klar, dass das Ganze keine „Spinnerei“ ist, sondern eine Vision für ein Langzeitprojekt. Man wolle den Bürgern der Stadt Kaarst einen hochwertigen Naherholungsbereich mit einer Verbindung von Kunst und Kultur bieten. Der Bekanntheitsgrad des seit 2018 gegründeten Künstlerhofs müsse noch gesteigert werden. Wenn der aktuell nur an vier Wochenenden im Sommer geöffnete Biergarten seine endgültige dauerhafte Konzession erhält, werde das sicher der Fall sein.