Brauchtum in Kaarst Kaarst genießt sein Schützenfest in vollen Zügen
Kaarst · Am 13. Juni 2019 schoss Andreas Pfeiffer den Vogel ab, doch erst jetzt konnte er endlich die Mittagsparade der über 1500 Schützen vor dem Kaarster Rathaus abnehmen. Schon zuvor herrschte elektrisierende Stimmung.
Er bekam das Strahlen gar nicht mehr aus dem Gesicht: Schützenkönig Andreas Pfeiffer konnte nach mehr als 1000 Tagen im Amt endlich „sein“ Schützenfest feiern – und seine große Freude und die des gesamten Königshauses mit den Ministern Winfried van Sandten und Ehefrau Silvia sowie Hubert und Iris Holz färbte auf alle Kaarster ab.
Am 13. Juni 2019 schoss Andreas Pfeiffer den Vogel ab, fast auf den Tag genau drei Jahre später konnte er endlich die Mittagsparade der über 1500 Schützen vor dem Kaarster Rathaus abnehmen. Das waren die Momente, auf die er pandemiebedingt so lange warten musste – umso mehr genossen er und seine Minister das Geschehen. Sie nahmen gemeinsam die Front ab und freuten sich sichtlich über die Schlachtrufe der einzelnen Züge und Gesellschaften sowie die Ständchen der Musikkapellen und Tambourcorps. Begeistert wurde allen Teilnehmern Beifall geklatscht. Das Lächeln wollte gar nicht aus den Gesichtern weichen.
Bereits am Freitagabend war die „Musik unter freiem Himmel“ auf dem Rathausvorplatz mit der Band „Soundconvoy“ sehr gut besucht. Vor der offiziellen Eröffnung am Samstagmittag herrschte auf den Kaarster Straßen schon eine elektrisierende Stimmung. Das Schützenfest hatte in Kaarst ganz offensichtlich gefehlt und es kam fast einer Zeitenwende gleich, dass nun endlich wieder „richtig“ gefeiert werden darf.
Nach der Feier an der Gedenkstätte der Sankt-Sebastianus-Bruderschaft erfolgte die offizielle Festeröffnung im Zelt von Platzmeister Rico Wallfass. Auf das übliche Salut mit Böllerkanonen wurde mit Rücksicht auf die in Kaarst lebenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine verzichtet. Schützenpräsident Claus Schiffer betonte in seiner Begrüßung, dass niemand mit so einer langen Wartezeit auf das Fest gerechnet habe und die Sehnsucht nach aufspielenden Trömmelchen wuchs mit jedem Tag. Das Fest sei geprägt von Brauchtum und Tradition und er begrüßte besonders den neuen Grenadierzug „Durchzug“, der mit einer extra Portion Applaus bedacht wurde.
Anschließend eröffnete Bürgermeisterin Ursula Baum das Fest – auch für sie eine Premiere. Ihre Aufgabe lag naturgemäß darin, das erste Fass anzuschlagen. Das erwies sich als gar nicht so einfach für Baum, denn nach dreimaligem Anschlagen des ersten Fasses lief der Gerstensaft nicht. Ein neues Fass musste her – das bekam dann gleich neun Schläge von Ursula Baum. Unter großem Beifall der Schützen zapfte sie dann endlich das erste und viele weitere Biere. Ihre Rede fiel denkbar kurz aus: „Das Schützenfest ist offiziell eröffnet und ich wünsche allen vier tolle Tage!“ Das ließen sich die Kaarster nicht zwei Mal sagen. Der Kirmesplatz war am Samstagnachmittag bestens gefüllt. Die Besucher waren mit Kind und Kegel unterwegs und genossen aufregende Fahrgeschäfte wie „XFactor“, der allen spitze Schreie entlockte. Andere zogen Klassiker wie „Octopussy“ vor.