Die Pläne für den Kita-Umzug
Stadt favorisiert Gelände des Spielplatzes Lichtenvoorder Straße.
Kaarst. Die Anwohner der Lichtenvoorder Straße in Büttgen haben heute einen Brief von Bürgermeister Franz-Josef Moormann in der Post. Inhalt: die aktuelle Planung zum Neubau der Kindertagesstätte Kölner Straße auf dem Gelände der Grundschule Lichtenvoorder Straße.
Die bisherigen Räume der Kita an der Kölner Straße sind zu klein und sanierungsbedürftig. Das Landesjugendamt legt für eine viergruppige Kindertageseinrichtung, die bis Ende 2013 in Büttgen fertig sein soll, räumliche Standards fest.
Der neue Bau muss rund 750 Quadratmeter groß sein, auf einem Grundstück von rund 2500 Quadratmetern. Die Stadt favorisiert dafür den Standort des derzeitigen Spielplatzes. Eltern, Anwohner und Schulpflegschaft hatten sich im Vorfeld nur unzureichend informiert gefühlt.
Daher trafen sich im Mai und Juni Vertreter der Verwaltung, Politik, Schulpflegschaft, Schulleitung, Kita sowie Anwohner und der zuständige Architekt dreimal zu einem Runden Tisch. „Die Gespräche fanden in guter Atmosphäre statt“, sagte Stadtkämmerer Heinz Dieter Vogt am Dienstag im Jugendhilfeausschuss. „Es gibt Befürworter, aber auch Skepsis. Die Kritik wird in der Planung berücksichtigt.“
So sollen die Gruppenräume und die Außenspielfläche des Kindergartens vom Schulhof und den Fenstern der Schule angewandt liegen — damit spielende Kinder die Schüler nicht ablenken. Durch eine abgewinkelte Bauweise entstünde zudem ein Lärmschutz. Die Gesamtgröße des Schulhofs und die sportlichen Anlagen blieben bestehen.
Mit dem Umzug der Kita würde das Verkehrsaufkommen in und rund um die Lichtenvoorder Straße deutlich gesteigert — zur Besorgnis der Anwohner. Laut Verwaltung beschränkt sich die Zunahme jedoch auf den Bring- und Abholverkehr zu Schulbeginn und am Nachmittag.
„Die Schule an der Lichtenvoorder Straße ist die einzige in Kaarst, die über drei Straßen zugänglich ist“, argumentierte die Ausschussvorsitzende Ursula Baum (CDU).
Um den Verkehr problemlos abzuwickeln, plant die Stadt eine Wendeschleife und weitere Parkplätze. Die Fahrbahn soll an zwei Bereichen verengt werden, damit die Geschwindigkeit reduziert wird. Neue Querungsbereiche für die Schul- und Kindergartenkinder würden geschaffen.
Der Wegfall des Spielplatzes soll durch einen neuen Spielraum auf dem Gelände des Wäldchens vor der Grundschule kompensiert werden — laut Moormann „unter weitestgehendem Erhalt der Bäume“. Die Gestaltung würde gemeinsam mit Schülern entwickelt.
Der nächste Runde Tisch soll am 18. Juli stattfinden. Den endgültigen Standort für die Kita und das Raumprogramm will der Jugendhilfeausschuss Mitte Oktober beschließen, damit der Stadtrat die Pläne im November absegnen kann.