Die prächtige Blüte der Echinopsis überlebt eine einzige Nacht
Attraktion am Sonntag in Karl Bredts Vorster Garten.
Kaarst. Ein ganzes Jahr dauerte es, bis die Kakteen in Karl Bredts Garten wieder blühten. Am Sonntag erstrahlten die gut 20 Zentimeter langen weiß-lila-farbigen Blüten seiner Echinopsis-Kakteen alle gleichzeitig und in voller Pracht.
„Es ist jedes Jahr wieder ein kleines Wunder, auf das wir uns freuen“, berichtet Karl Bredt, der dieses Naturereignis seit vielen Jahren erlebt. Leider sind die Blüten genauso schnell wieder verschwunden, wie sie kommen: Sie halten nur eine einzige Nacht. „Morgen früh hängen die Blüten schlaff an der Pflanze herunter“, erklärt der ambitionierte Hobby-Gärtner.
Wer diese zart-fedrigen Blüten gesehen hat, wird nicht selten zum Kakteenliebhaber und vergisst das Image der als stachelig wahrgenommenen, unscheinbaren Wüstengewächse.
Schon häufig verschenkte Karl Bredt selbst gezogene Ableger an Nachbarn und Freunde. Der Man hat einen grünen Daumen, die Pflanzen in seinem Garten gedeihen prächtig. „Ein schöner blühender Garten wächst nicht über Nacht, man braucht viel Zeit und Geduld,“ erklärt er. Sobald es trocken sei, sei er draußen und gieße täglich gut zwei Stunden lang seine Schützlinge mit Brunnenwasser aus der Gießkanne. Prächtige Blüten und saftige Früchte sind der Lohn. Spezielle Vorlieben habe er bei der Pflanzenauswahl für seinen Garten nicht, bunt gemischt und farbenfroh soll es sein. „Wir haben lieber alte Arten als moderne Züchtungen“, ergänzt Ehefrau Monika. Rittersporn und Löwenmäulchen, Margerite und Mohn, Kürbis und Paprika stehen neben einem kleinen Stück Rasen, das wie aus einem Gartenprospekt in saftigem Grün den Kontrast bildet. Zu Spiralen und Herzen geschnittene Koniferen und Buchsbaum sind ihr Werk.
Die Echinopsis sind jedoch der große Star im Vorster Garten der Bredts. Sie überstehen die Winterkälte im Wintergarten und werden erst bei warmen Temperaturen wieder in den Garten getragen, damit das Blütenschauspiel im nächsten Jahr wieder prächtig ausfallen kann. Einige werden vereinzelt, umgetopft und an neue Liebhaber weitergegeben.
Chemikalien setzen die Bredts nicht ein, auch dabei ist Handarbeit und Geduld gefragt. Monika Bredt sammelt die Schnecken und Raupen ein, bevor diese gefräßig über die Pflanzen herfallen.