Ehrenmal für Soldaten bekommt Info-Schild
Das Kunstwerk hat schon einiges mitgemacht. Seine Geschichte ist bald nachzulesen.
Kaarst. Das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs wurde von den Nationalsozialisten für ihre Zwecke benutzt, nach 1945 von den Alliierten unkenntlich gemacht. Heute steht es in Büttgen am Luisenplatz. Um der außergewöhnlichen Geschichte Rechnung zu tragen, soll vor dem Ehrenmal eine Informationstafel aufgestellt werden. So soll die Geschichte des Kunstwerks nachvollziehbar bleiben. Die Info-Tafel war am Dienstag Thema im Kulturausschuss, wurde aber noch nicht beschlossen.
Die Idee für das Ehrenmal hatten die Büttgener Bürger 1926, sie wollten an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnern. Die Gestaltung des Ehrenmals wurde ausgeschrieben. 1933 fertigten die Künstler Will Hall aus Neuss und Paul Loskill aus Holzbüttgen das Kunstwerk an.
Das Denkmal erinnert an ein Tryptichon. Links und rechts sind die Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Büttgener Soldaten aufgeführt. Das mittlere Motiv zeigt mit viel Pathos einen Soldaten mit ausgebreiteten Armen und dem Schwert in der Hand, hinter seinem Kopf geht eine Sonne auf. Im Hintergrund sind die Kirche und die Mühle von Büttgen zu erkennen, auch Details aus dem dörflichen Leben sind dargestellt.
Nach der Einweihung hatte das Ehrenmal seinen Platz am Eingang des Büttgener Friedhofs. Dort stand es jedoch nur kurz, denn die Nationalsozialisten wollten den Krieg verherrlichen und von christlichen Traueraspekten lösen. Vaterlandsliebe und Opferbereitschaft standen im Vordergrund. Die Kriegsdenkmäler, die nach 1933 entstanden, wurden oft abseits von Kirchen im öffentlichen Raum aufgestellt. Das geschah auch mit dem Büttgener Ehrenmal, es wurde zum heutigen Luisenplatz verlegt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Ehrenmal auf Anordnung der Alliierten mit Farbe und Teer überstrichen. Erst im Jahr 1951 wurde es von Büttgener Bürgern wieder freigelegt. 1983 restaurierten es dann die Ehefrau von Will Hall, Katharina Hall, und Gabriele Jagmann.
Auf dem Infoschild soll die Geschichte des Ehrenmals nachzulesen sein. Den Textvorschlag haben die Grünen, die CDU und die St.Sebastianus- Schützenbruderschaft gemeinsam erarbeitet. Die Verwaltung will sich nun um Sponsoren kümmern.