FDP und Grüne einig beim Thema Erdkabel
FDP stellt einen Dringlichkeitsantrag gegen die geplante Hochspannungsleitung.
Kaarst. Seltene Einmütigkeit herrscht bei den Fraktionen der FDP und der Grünen in Kaarst.
In einem Dringlichkeitsantrag fordert die FDP Kaarst, dass die Stadt Widerspruch gegen die geplante 380KV-Hochspannungsleitung einlegt. „In sensiblen Bereichen, in denen die Leitungen zu nah an die Wohnbebauung heranreichen, sollen diese als Erdkabel ausgeführt werden. Nur so lässt sich ein breiter Konsens in der Bürgerschaft für den notwendigen Ausbau der Stromtrassen von Nord nach Süd schaffen“, erklärt der FDP-Fraktionsvorsitzende Jörg Löhler.
„Uns ist durchaus bewusst, dass Erdkabel deutlich teurer sind als Freileitungen. Aber jedem muss klar sein, dass die auch von uns gewünschte, beschleunigte Umsetzung der Energiewende nicht zum Nulltarif zu schaffen ist und dass dabei sowohl Gesundheit als auch das Eigentum der Bürger geschützt werden müssen.“
Die Fraktion der Kaarster Grünen wirft der FDP Populismus vor, der allein dazu diene „Stimmen abzufischen“. Christian Gaumitz, Fraktionsvorsitzender der Grünen, erklärt dazu: „Die Initiativen der Grünen für eine Erdverkabelung — zuletzt im Stadtrat am 17. März — lehnte die FDP ohne Begründung ab.
Nun soll im Wege der Dringlichkeit auf einmal eine Stellungnahme für eine Erdverkabelung verfasst werden.“ Dennoch begrüße man „diesen überraschenden Erkenntniszuwachs“. Jetzt müsse nur noch die CDU ein klares Bekenntnis für die Erdverkabelung ablegen. „Denn am schnellsten wird der Netzausbau vorangetrieben, wenn es vor Ort einen breiten Konsens gibt“, so Gaumitz.