Bright Akwo Arrey-Mbi Kaarster Fußballer trainiert mit Weltstars
Kaarst. · Bright Akwo Arrey-Mbi hat beim SG Kaarst mit dem Fußballspielen begonnen. Seit 2019 spielt das 16-jährige Talent in der U 19 des FC Bayern München. Derzeit ist er mit dem Profikader im Trainingslager.
Eigentlich dürfte er noch in der U 17 spielen. Doch Bright Akwo Arrey-Mbi ist mit 16 Jahren schon so weit, dass der deutsche Rekordmeister den Abwehrspieler mit ins Trainingslager der Profis nach Katar genommen hat. Dort darf er sich nun neben Weltstars wie Robert Lewandowski oder Philippe Coutinho beweisen. In seinen jungen Jahren hat der Innenverteidiger allerdings schon viel erlebt. Angefangen hat alles in Kaarst.
Markus Stenten erinnert sich noch genau an den Jungen, den er bis 2014 selbst trainieren durfte. „Er kam in der F-Jugend zu uns und konnte noch nicht wirklich viel mit dem Ball anfangen“, sagt der Kaarster Jugendtrainer. Doch das änderte sich rasant. „In den ersten vier bis fünf Jahren hat er sich fußballerisch überragend entwickelt“, sagt Stenten. Hinzu kam, dass Bright Arrey-Mbi seinen Gegenspielern in der Jugend stets körperlich haushoch überlegen war. „Diese Verbindung von fußballerischer Qualität und körperlichen Voraussetzungen ließen erahnen, was für ein Potenzial in ihm steckt“, sagt Stenten. Doch bis ein Profiverein Arrey-Mbi verpflichtete, dauerte es ein wenig, obwohl für alle ersichtich war, dass er noch großes Entwicklungspotenzial hat. Die Scouts von Fortuna Düsseldorf lehnten Bright Arrey-Mbi nach einem Probetraining ab, auch der für den Rhein-Kreis Neuss verantwortliche Scout für Borussia Mönchengladbach wollte den Jungen nicht haben. Doch Stenten wollte das nicht hinnehmen und kämpfte weiterhin darum, Arrey-Mbi im Jugendbereich eines Profivereins unterzubekommen. So nutzte er seine „guten“ Kontakte zum Borussia-Park und verhalf Arrey-Mbi doch noch zu einem Probetraining in Mönchengladbach. Dort überzeugte er die Verantwortlichen der Borussia, die ihn auch verpflichten wollte. Doch das Schicksal hatte einen anderen Plan mit Bright Arrey-Mbi.
Über Norwich City beim
FC Chelsea gelandet
Im Sommer 2014 musste Arrey-Mbis Mutter beruflich nach England gehen und nahm ihren Sohn mit. Sein neuer Verein auf der Insel hieß Bedford F.C., anderthalb Autostunden von London entfernt. Über Norwich City landete er beim großen Londoner Club FC Chelsea. Bright Arrey-Mbi überzeugte als 16-Jähriger in der U 18-Nachwuchsmannschaft und erarbeitete sich einen Platz in der englischen Juniorennationalmannschaft. Im Sommer 2019 verpflichtete der deutsche Rekordmeister FC Bayern München den Abwehrspieler. In der aktuellen Saison absolvierte er bereits zehn Saisonspiele in der U 19 der Bayern sowie sechs Partien in der Youth League, der Nachwuchsrunde der Champions League. Im vergangenen September lief er für die deutsche U 17-Nationalmannschaft bei einem Turnier in Wülfrath auf, wo ihn vier seiner ehemaligen Kaarster Mitspieler besuchten.
Wenn Markus Stenten über den Menschen Bright Arrey-Mbi spricht, gerät er ins Schwärmen. „Er ist ein supernetter Kerl, sehr geerdet. Er hat verstanden, dass ihm nichts in den Schoß fällt und er für alles hart arbeiten muss“, sagt sein ehemaliger Trainer. Die Verbundenheit nach Kaarst ist immer noch da, wie Arrey-Mbi mit einem Besuch während seiner Zeit bei Chelsea gezeigt hat. „Er ist immer noch dankbar für die fußballerische Aubildung, die er in Kaarst genossen hat“, sagt Stenten.
Das Trainingslager in Doha ist der nächste Schritt auf dem Weg zum Profi für das Abwehr-Talent. Bayern-Trainer Hansi Flick gilt als Förderer junger Spieler. Nach Katar hat er neben Bright Arrey-Mbi weitere Talente mitgenommen, um Profi-Luft zu schnuppern. „Nur da lernen sie, was ein Lewandowski macht, ein Thiago, ein Kimmich“, sagt Flick. Im Sommer verpflichteten die Bayern neben Arrey-Mbi in Jamal Musiala ein weiteres Talent. „Wir sind überzeugt von ihren Qualitäten und ihrem Entwicklungspotenzial und gehen davon aus, dass sie sich schnell bei uns eingewöhnen werden“, erklärte Bayerns Nachwuchschef Jochen Sauer damals. Bright Akwo Arrey-Mbi – diesen Namen sollten sich die Fußball-Fans merken, denn ihm steht trotz Startschwierigkeiten in der Jugend eine große Zukunft bevor.