Kulturhof in Kaarst Klangspirale im Park der Sinne

Kaarst · Der Kulturhof soll 2023 um eine künstlerische Attraktion reicher werden. Kaarster Musiker freuen sich auf die Klangspirale.

Ein Modell der in Kaarst geplanten Klangspirale.

Foto: Grafik: Park der Sinne

(seeg) Der „Park der Sinne“ wächst immer weiter, der ehemalige Kunstberater Helge Achenbach und seine Mitstreiter haben immer neue Ideen, was noch auf den Kulturhof an den Tönishöfen passt. Im kommenden Jahr steht erneut ein Großprojekt an: Der Bau einer Klangspirale im Blumenfeld.

„Die Klangspirale ist eine Skulptur, die im Zentrum kontinuierlich Musikpräsentationen ermöglicht“, erklärt Achenbach. Im März soll mit den Arbeiten begonnen werden, wenn bis dahin eine Genehmigung der Stadt vorliegt. Bei rund zwei Monaten Bauzeit soll die Klangspirale dann im Mai fertig sein. Sie soll einen Durchmesser von rund 30 Metern haben, rund 2,50 Meter hoch sein und aus Matsch bestehen, der aus der benachbarten Kiesgrube kommt. Rund 200 Tieflader werden dazu von der Kiesgrube herüberkommen und das Projekt stemmen. Sobald die Klangspirale fertig ist, soll im Sommer jeden Sonntag ein Konzert im „Park der Sinne“ stattfinden.

Achenbach stellte das Projekt den Musikern Mark Koll und Wolfgang Weber vor, und diese waren gleich begeistert von der Idee. „Unsere Kopfkinos sprangen sofort an, was wir hier alles musikalisch machen können“, erklärt Weber. Koll, der auf dem Kulturhof von der Gesellschaft Carolus in diesem Jahr mit dem Ehrenbecher ausgezeichnet worden war und dadurch in Kontakt mit Achenbach kam, war fasziniert von der Idee, dass das Material aus dem See kommt und sichtbar wird. „Ich finde die Idee toll, wöchentlich etwas zu machen. So kommt eine gewisse Kontinuität in die Sache“, sagt er. Bei Regen wird das Konzert einfach in die Scheune verlegt. „Es muss etwas sein, was sich künstlerisch mit der Umgebung verbindet“, erklärt Koll. Seine Vision: Das wöchentliche Konzert soll Menschen aus der ganzen Region nach Kaarst locken und so ein Anlaufpunkt nicht nur für Kulturinteressierte geschaffen werden: „Wir wollen den Menschen überregional zeigen, dass Kaarst nicht nur Provinz ist.“

Weber und Koll können sich Kompositionen vorstellen, die alle Elemente verbinden und mit dem Publikum wieder verschwinden. „Man trifft die Elemente hier alle an und kann sie hörbar machen. Wir hatten die Idee, verschiedene Musiker in das Blumenfeld zu setzen und sensible Mikrofone an die Pflanzen anzubringen.

Durch Berühren und Streichen kann man dann Musik erzeugen, sodass die Umgebung hörbar gemacht wird“, sagt er. In den nächsten Monaten wollen die beiden Künstler im „Park der Sinne“ ausprobieren, was funktioniert und was nicht.

Helge Achenbach vergleicht das Projekt mit der „Capri-Batterie“ des Künstlers Joseph Beuys: „Sie ist die Energiequelle der Kunst für die Menschen und die Natur. Diese Form vermitteln wir hier im Park der Sinne“, erklärt er.